Abstract:Im Fokus des Projekts „(Kriminal-)Prävention durch Gesundheitsförderung“ steht die Frage, inwieweit Kriminalitäts- und Gewaltprävention durch den Ausbau der Gesundheitsversorgung, gerade in sozial benachteiligten Städten und Stadtvierteln, möglich ist. Dazu wurden in vier brasilianischen Städten die egozentrierten Netzwerkdaten von 1215 Personen erfasst, die Auskunft über die Struktur und Beschaffenheit von sozialer Unterstützung liefern, die als wichtige Ressource zur Kriminalitäts- und Gewaltprävention angesehen wird. Des Weiteren wurden Indikatoren, welche die Zufriedenheit und das Vertrauen in die Gesundheitsversorgung betreffen, erhoben. Brasilien ist das größte Land Südamerikas, indem große soziale Ungleichheiten herrschen, die sich insb. im Bereich der Gesundheitsversorgung widerspiegeln. Um die bestehenden Versorgungsungleichheiten zu minimieren, wurde 1994 ein Familiengesundheitsprogramm ins Leben gerufen, das ein Primary Care and Public Health Program ist, in welchem priorisiert Familien betreut werden. Zentrales Merkmal des Familiengesundheitsprogramms ist die Betreuung von sozial benachteiligten Familien durch Gesundheitsteams, die in den Nachbarschaften/Stadtvierteln angesiedelt sind.
Das Poster illustriert die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts bzw. geht darauf ein, inwieweit die Gesundheitsversorgung eine Rolle bei der Gewalt- und Kriminalprävention einnimmt.
Institution:
Universität Hamburg; Institut für Soziologie
Anschrift:
Allende-Platz 1
20146 Hamburg