Abstract:In den zurückliegenden Jahren wurde im Rahmen der allgemeinen Jugendkriminalitätsbekämpfung bzw.der frühen angemessenen Reaktionsmöglichkeiten von Delinquenzbegegnungen primär über das Zusammenspiel von Polizei und Sozialarbeit diskutiert. Auch wenn die Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation bzw. des Vorgehens der beiden Institutionen aufgrund ihrer unterschiedlichen Handlungsaufträge akzeptierend betrachtet werden müssen, sollte ein bereits erfolgreich umgesetztes erzieherisch wirkungsvolles Modell,konkret die Jugendbeatungsstellen bei der Polizei in Sachsen Anhalt unter dem Aspekt von "Sozialarbeit bei der Polizei" diskutiert werden.
Die deutliche Reduzierung des Anteils von Jungtatverdächtigen im Straftatengesamtaufkommen bei der Polizei in Sachsen Anhalt und der deutliche Rückgang von Intensivtätern, sollte zum Nachdenken anregen für weitere Implementierungen von SozialarbeiterInnen bei der Polizei in Deutschland. Früzeitige und der Tat entsprechende bzw. tatortbezogene erzieherische Reaktionen, wie z.B. das tatkonfrontative Gespräch, das Entfernen von gerade gefertigten Graffitis oder das Entschuldigen nach Ladendiebstählen bzw. andere sofortige Schadenswidergutmachungsleistungen und diagnostizierten fachspezifischen Vermittlungen,die Beratung der Eltern und das enge Zusammenarbeiten mit den Jugendämtern hat sich in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten bewährt