Kongressprogramm

Unter dem Motto „Sicher leben in Stadt und Land“ findet am 16. und 17. April 2012 im Internationalen Congress Centrum München unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude der 17. Deutsche Präventionstag statt.

Bedingungen urbaner Sicherheit

Abstract:
Die städtische Gesellschaft hat sich verändert: Erstens haben zivilgesellschaftliche Einrichtungen und das „Governance Modell“ an Bedeutung gewonnen, und zweitens sind verstärkte Bemühungen zur Erhöhung der Sicherheit und zum Schutz von Rechtsgütern erkennbar. Beide Entwicklungslinien erklären die wachsende Bedeutung von Kriminalprävention und die Pluralisierung des Feldes kriminalpräventiver Akteure. Dieser Wandel bedingt eine neue „Sicherheitsarchitektur“, bei der Informationen eine Schlüsselstellung in der Koordination der Akteure einnehmen. Dazu gehört die regelmäßige Durchführung von regionalen Sicherheitsaudits sowie die Bereitstellung von Grundlagenwissen zu überregionalen Bedingungen von Sicherheit. Zu beiden Punkten sollen die Ergebnisse empirischer Studien vorgestellt werden. Auf der Grundlage von mehreren aktuellen Bevölkerungsbefragungen sollen die Effizienz eines Sicherheitsaudits und zudem überregionale Bedingungen urbaner Unsicherheit aufgezeigt werden. Insbesondere wurden die Beziehungen zwischen Incivilities, Viktimisierungen und Sozialkapital einerseits und Unsicherheitsgefühl, Kriminalitätsfurcht und Lebensqualität andererseits untersucht. Dabei zeigte sich, dass vor allem die interkulturelle Integration, die soziale Kohäsion und das Vertrauen in Institutionen wichtige Bedingungen für sichere und lebenswerte Städte sind.
Vita:
Die akademischen Abschlüsse umfassen das Diplom in Mathematik, die Promotion in Soziologie und die Habilitation an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Universität Heidelberg. Die Forschungs- und Publikationsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kriminalsoziologie (Kriminalitätstheorien, Präventions- und Evaluationsforschung), Kultursoziologie (Werte-, Lebensstil- und Sozialkapitalforschung), Methoden empirischer Sozialforschung und Statistik sowie Ethik. Die Publikationen umfassen 7 Bücher und über 140 sonstige Veröffentlichungen. Die Forschungsaktivitäten wurden durch mehrere Drittmittelprojekte ermöglicht. Forschung und Lehre wurden durch Preise ausgezeichnet.

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17. April 2012
14:00 - 15:00 Uhr
Vortrag
Raum: Saal 13b