Kongressprogramm

Wege zu einer opferbezogenen Vollzugsgestaltung: ein Praxisprojekt des Justizvollzugsbeauftragten des Landes NRW

Abstract:
Das Land Nordrhein-Westfalen hat seit dem 1.1.2011 einen Justizvollzugsbeauftragten. Durch dieses Amt ist das seines Vorgängers, des Ombudsmannes, welches im Jahre 2007 nach dem Foltermord im Siegburger Jugendgefängnis geschaffen worden war, erheblich gestärkt worden: Der Justizvollzugsbeauftragte ist nicht mehr nur unabhängiger Ansprechpartner für alle vom Vollzug Betroffenen. Zusätzlich wirkt er an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Justizvollzuges mit.

Das gilt vor allem für die Berücksichtigung der Opferperspektive, die bislang nicht systematisch in die Vollzugsgestaltung integriert worden ist. Zu diesem Zweck wurde mit der Unterstützung des NRW-Justizministers ein Projekt zur Entwicklung einer opferbezogenen Vollzugsgestaltung eingerichtet.

Dieses Vorhaben ist nicht gegen den Gefangenen gerichtet, sondern steht zu den Resozialisierungsbemühungen in einem Ergänzungsverhältnis. Umfasst werden neben Formen der Vermittlung des Tatausgleichs (TOA) verschiedene Angebote und Maßnahmen des Opferschutzes.

Das Referat behandelt die theoretischen Grundlagen des Projekts sowie dessen gegenwärtige Umsetzung in die Praxis.
Vita:
Michael Walter: Seit 1977 Professor an der Universität Hamburg, ab 1984 Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie und Strafrecht an der Universität zu Köln, dort bis 2009 Direktor des Instituts für Kriminologie.

Claudia Gelber: Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und dem Referendariat wurde Frau Gelber im Jahr 1997 zur Richterin und im Jahr 2000 zur Richterin am Landgericht ernannt. Dabei war sie etwa zehn Jahre lang Mitglied in verschiedenen Strafkammern des Landgerichts Bonn. Zuletzt war sie mehrere Jahre als stellvertretende Vorsitzende des Schwurgerichts und darüber hinaus als Richterin in der Strafvollstreckung tätig. Nach der erfolgreichen Erprobung beim Oberlandesgericht in Köln ist sie seit Juli 2011 als Referentin des Justizvollzugsbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen tätig.

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23. April 2013
12:30 - 13:30 Uhr
Vortrag