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"Lieber nicht...." Über Hilfebereitschaft bei Cyberbullying
Abstract:
Warum können Jugendliche über teils sehr lange Zeiträume Opfer (bzw. Täter) von Cyberbullying sein, ohne dass eine Intervention stattfindet? Zur Beantwortung der Frage werden die Ergebnisse einer Online-Studie zu den Bedingungen helfenden Verhaltens gegen Cyberbullying vorgestellt. Dabei wird auf eine Adaption des 5-Stufenmodells zum Hilfeverhalten nach Latané und Darley (1970) zurückgegriffen. Zugrunde liegt die Auffassung von Cyberbullying als öffentlicher Angelegenheit, die eine große Anzahl von Zeugen erreichen kann und bei Beobachtung couragiertes Eingreifen erfordert.
Es zeigt sich u.a., dass die Befragten Cyberbullying zwar als Problem erkennen und in der Mehrzahl angeben, selbst eingreifen zu wollen, wenn sie auf Cyberbullying aufmerksam werden. Gleichzeitig lässt sich eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf geeignete Strategien, wie dem Opfer geholfen werden kann, festhalten. Die Intensität von Cyberbullying liegt mglw. in dieser Unsicherheit begründet: In Fällen von Cyberbullying wird v.a. das Hinzuziehen von Autoritäten als Strategie benannt. Gleichzeitig muss angenommen werden, dass Jugendliche gerade diesen Weg eher ungern gehen, weil ein solches Verhalten als Anschwärzen interpretiert wird und damit auch eigene Opferwerdung nach sich ziehen kann. Programme gegen Cyberbullying sollten daher stärker alternative Wege der aktiven Hilfestellung aufzeigen.
Vita:Es zeigt sich u.a., dass die Befragten Cyberbullying zwar als Problem erkennen und in der Mehrzahl angeben, selbst eingreifen zu wollen, wenn sie auf Cyberbullying aufmerksam werden. Gleichzeitig lässt sich eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf geeignete Strategien, wie dem Opfer geholfen werden kann, festhalten. Die Intensität von Cyberbullying liegt mglw. in dieser Unsicherheit begründet: In Fällen von Cyberbullying wird v.a. das Hinzuziehen von Autoritäten als Strategie benannt. Gleichzeitig muss angenommen werden, dass Jugendliche gerade diesen Weg eher ungern gehen, weil ein solches Verhalten als Anschwärzen interpretiert wird und damit auch eigene Opferwerdung nach sich ziehen kann. Programme gegen Cyberbullying sollten daher stärker alternative Wege der aktiven Hilfestellung aufzeigen.
Julia Marth, Dipl.-Soziologin, ist seit 2006 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für interdisziplinäre Konfikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld beschäftigt. Ihre Forschungsinteressen sind Jugendgewalt, insbesondere Cyberbullying, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, politische Partizipation, Sozialkapital und Zivilgesellschaft.
Peter Sitzer, Dipl.-Pädagoge, ist Mitglied der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und seit 2002 mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung assoziiert. Seine primären Forschungsinteressen sind Sozialisationstheorien, Jugendgewalt, Rechtsextremismus, Medien und Gewalt sowie Cyberbullying.
Peter Sitzer, Dipl.-Pädagoge, ist Mitglied der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und seit 2002 mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung assoziiert. Seine primären Forschungsinteressen sind Sozialisationstheorien, Jugendgewalt, Rechtsextremismus, Medien und Gewalt sowie Cyberbullying.
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