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Mehr Strafe - weniger Kriminalität: Wirken (härtere) Strafen?
Abstract:
Der Beitrag soll über die (Nicht-)Wirkung bzw. eingeschränkten präventiven Effekte von Kriminalstrafen informieren und versuchen zu klären, warum härtere Strafen nicht die "Lösung" des "Kriminalitätsproblems" darstellen, obwohl das von den Medien bzw. Kriminalpolitikern vielfach so dargestellt wird. Gerade von Seite der Kriminalpolitik wird weitgehend eine punitive Reaktion auf (schwere) Straftaten versprochen, etwa die Verschärfung des Jugendstrafrechts in Aussicht gestellt. Hierbei wird auf die öffentliche Einstellung zu Sanktionen Bezug genommen. Welchen Effekt haben härtere Strafen, wieweit können sie zur Reduzierung von (schweren) Straftaten beitragen? Es werden Beispiele aus verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Kriminalitätsbereichen dargestellt und interpretiert. Inzwischen liegen international zahlreiche Untersuchungen zur Wirkung von Sanktionen vor, die von politischer Seite weitgehend unberücksichtigt bleiben. Diskutiert wird vor allem auch, warum (härtere) Strafen aus psychologischer Sicht nicht bzw. vielfach nur minimal wirken. Schließlich soll der Frage nachgegangen werden, wie (Gefängnis-)Strafen besser ausgestaltet werden sollten, damit sie eine größere Wirkung entfalten können. Hierbei sind auch Kostenaspekte zu berücksichtigen. Letztlich geht es darum, bessere Alternativen hinsichtlich einer Wiedereingliederung von Straftätern zu diskutieren.
Vita:Studium der Psychologie an der Universität Freiburg, nach dem Examen 1970 Tätigkeit am Psychologischen Institut der Universität Freiburg, Beginn der Tätigkeit als Forensischer Gutachter in der Gutachtenabteilung, von 1973 bis 1980 Tätigkeit am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg als Wissenschaftlicher Referent. Forschungsprojekte vor allem zur Behandlung von (jugendlichen) Straftätern, Vergleichende Opferstudien zwischen Ost- und Westdeutschland, Untersuchungen zu Kriminalitätsentwicklung, Verbrechensfurcht und Punitivität sowie vor allem Messproblemen bei Fragebogensurveys. 1980 bis 1988 erster Direktor des neu gegründeten Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover. Dort Durchführung regelmäßiger internationaler Tagungen, Untersuchungen etwa zu Kriminalprävention, Alternativen zu Freiheitsstrafen und Strafvollzug. Von 1988 bis zur Pensionierung 2006 wiederum Wissenschaftlicher Referent am MPI in Freiburg, Untersuchungen insbesondere zu Verbrechensfurcht, Methodenproblemen bei empirischen Umfragen und Punitivität sowie internationem Kriminalitätsvergleich. Zahlreiche wissenschaftliche Kontakte zu Kriminologen, insbesondere aus den früheren Sowjetländern, in diesem Zusammenhang Verleihung mehrerer Ehrendoktorwürden. Mitglied in mehreren EU-Projekten als Experte. Zahlreiche Veröffentlichungen.
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