Kongressprogramm

Opferbetreuung nach Gewalthandlungen an Schulen - Erfahrungen, Probleme und Perspektiven

Abstract:
Die Schulen in der Freien und Hansestadt Hamburg müssen seit 2009 alle schulischen Gewaltvorfälle dokumentieren und melden. Die Ergebnisse der schuljahresbezogenen Auswertungen werden kurz dargestellt und mit der Frage verknüpft, wie schulische Fachkräfte mit Opfern, Tatverdächtigen und Beistehenden umgehen sollten, damit Konflikte bewältigt und Hilfeleistungen für die Opfer fachgerecht und differenziert bereitgehalten und umgesetzt werden. Sofortmaßnahmen in Krisensituationen, prozessorientierte Begleitung von Opfern und differenzierte Hilfsangebote müssen deliktspezifisch betrachtet werden. Schulische Fachkräfte müssen beispielsweise Symptome und Hinweise auf Traumatisierungen erkennen und betroffenen Schüler/innen im regionalen Netzwerk an geeignete Institutionen weiterleiten. Im Präventionsbereich sollten Programme und Konzepte entwickelt werden, die die Opferperspektive berücksichtigen und die Persönlichkeitsstärkung von Opfern im Blickfeld haben. Exemplarische Beispiele werden präsentiert.
Vita:
Dr. phil., Dipl. Psych. (geb. 1962); Leiter der Beratungsstelle Gewaltprävention (Behörde für Schule und Berufsbildung, Freie und Hansestadt Hamburg). Dissertation über Konfliktbewältigung und Gewaltprävention im schulischen Kontext. Fortbildungen für Lehrkräfte und mehrjährige Erfahrung im Bereich der Krisenintervention und Einzelhilfe mit gewalttätigen Kindern und Jugendlichen. Zusatzausbildung in systemischer Beratung und Prozessbegleitung.
22. April 2013
15:30 - 16:30 Uhr
Vortrag