Kongressprogramm

Cybersicherheit – eine neue Herausforderung für Bund und Länder?

Abstract:
Mit der Nutzung der modernen Informationstechnik haben wir alle automatisch Berührungspunkte zu weltweit erreichbaren Kommunikationsinfrastrukturen, dem Cyber-Raum. Nicht nur die Unterhaltungsbranche liefert ihre Medien über das Internet aus, auch materielle Waren werden heute vielfach elektronisch bestellt und disponiert. Unter dem Schlagwort Smart-Meetering wird der „intelligente Stromzähler“ zum Vorreiter im „Internet der Dinge“. Mit Industrie 4.0 steht sogar die Produktionssteuerung über das Internet an. Daraus entstehen neue Abhängigkeiten und Verwundbarkeiten.

Berichte über ausgespähte oder entwendete Daten sind an der Tagesordnung. Wir beobachten eine Zunahme der Kriminalität im Internet und neue Angriffsformen. Während etwa breit gefächerte unkoordinierte Angriffe an Bedeutung verlieren, nehmen gezielte sogenannte „Spear Phishing-Angriffe“ zu, bei denen ausgewählte Opfer mit personalisierten E-Mails und vorgetäuschten Identitäten dazu gebracht werden sollen, einen Anhang zu öffnen oder bestimmte Seiten anzuklicken, damit sich Kriminelle Zugang zu sensiblen Daten verschaffen können.

Vor diesem Hintergrund der ständig wechselnden Bedrohungslage muss die Frage der Cybersicherheit auch aus Behördensicht betrachtet und laufend neu bewertet werden. Der Vortrag beleuchtet hierzu unterschiedliche Facetten der Herausforderungen, Maßnahmen und Lösungsansätze für Bund und Länder
Vita:
Herbert O. Zinell

Ministerialdirektor im Innenministerium Baden-Württemberg

Geboren am 17. Juni 1951 in Schramberg, Landkreis Rottweil; verheiratet

Der Ministerialdirektor ist der ranghöchste Beamte des Innenministeriums Baden-Württemberg. Er ist als Amtschef Leiter der Verwaltung sowie allgemeiner und ständiger Vertreter seines Ministers. Er ist die Schnittstelle zwischen der Verwaltung und der politischen Ebene, die vom Minister vertreten wird.

Nach Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst folgte das
Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl mit Abschluss zum Diplom-Verwaltungswirt. Anschließend schloss er das Studium der Rechtswissenschaften und Soziologie an der Universität Freiburg mit der ersten juristischen Staatsprüfung ab. Im Anschluss an die Zeit als Rechtsreferendar im Justizdienst des Landes Baden-Württemberg erfolgte die zweite juristische Staatsprüfung in Tübingen. Danach arbeitete er als selbstständiger Rechtsanwalt u.a. mit der Zulassung zum Fachanwalt für Verwaltungsrecht und promovierte zum Dr. jur. an der Universität Konstanz. 1990 wurde er zum Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schramberg gewählt und 1998 und 2006 jeweils wiedergewählt. Am 13. Mai 2011 erfolgte die Ernennung zum Ministerialdirektor im Innenministerium Baden-Württemberg. 2012 wurde er in den Nationalen Cyber-Sicherheitsrat berufen.
12. Mai 2014
14:30 - 15:00 Uhr
Karlsruher Forum für Cybersicherheit