Kongressprogramm

Forschung für die Praxis – das „Nationale Zentrum Frühe Hilfen“

Abstract:
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), eine Kooperation von DJI und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), begleitet und unterstützt die Entwicklung des relativ jungen Praxisfeldes der Frühen Hilfen. Frühe Hilfen werden dabei zum einen verstanden als frühzeitige und passgenaue Unterstützungs- und Hilfeangebote für Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes, die positive Entwicklungsbedingungen in den Familien fördern und damit präventiv einer möglichen Überforderung der Eltern bei der Versorgung des Kindes vorbeugen sollen. Zum anderen werden sie aber auch als eine Ressort- und Professionen-übergreifende Verweis- und Vermittlungspraxis verstanden, die auf der im Bundeskinderschutzgesetz normierten multiprofessionellen Vernetzung basiert und diese im Bereich der frühen Kindheit systematisch ausbauen will. Das NZFH unterstützt auf der Basis empirisch gesicherten Wissens die Fachpraxis mit diversen Arbeitshilfen, entwickelt Qualifizierungskonzepte und bietet vielfältige Formate für den professionsübergreifenden Austausch. Es dokumentiert und evaluiert die Strukturentwicklung in Ländern und Kommunen wie auch die Wirkungen spezifischer Angebote, z. B. der Familienhebammen. Es bündelt Erkenntnisse und Erfahrungen, berät Fachpolitik auf Landes- und Bundesebene und entwickelt Perspektiven und Strategien für eine nachhaltige Implementierung.
Vita:
Diplom-Psychologin mit Schwerpunkt Familienpsychologie. Ihre Forschungsinteressen liegen in folgenden Bereichen: Förderung frühkindlicher Sozialisations- und Bildungsprozesse in Familien, Entwicklung von zielgruppenspezifischen Unterstützungs- und Hilfeangebote für Familien, Präventions- sowie Evaluationsforschung. Sie ist seit 2001 wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. und verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung und Weiterentwicklung eines niedrigschwelligen, präventiven Förderprogramms (Opstapje – Schritt für Schritt) für Kleinkinder aus sozial benachteiligten Familien. Seit 2006 hat sie das Themenfeld Frühe Hilfen am DJI aufgebaut, beginnend mit der „Kurzevaluation zu Frühen Hilfen für Eltern und Kinder und sozialen Frühwarnsystemen in den Ländern“. Seit 2007 ist sie wissenschaftliche Referentin des DJI im Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), zuständig für die Koordination der Modellprojekte in den Ländern und die bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen. Seit November 2012 hat sie die Leitung der Fachgruppe Frühe Hilfen am DJI übernommen und koordiniert die wissenschaftliche Begleitforschung zur Bundesinitiative Frühe Hilfen.
12. Mai 2014
14:00 - 15:00 Uhr
DJI-Forum
Raum: Foyer II