Chiara Wüller
University of Twente
Abstract: Die Eskalation von partnerschaftlichen Konflikten im Trennungsprozess bis hin zu (potenziell) tödlicher Partnergewalt stellt ein massives Sicherheitsrisiko für die häufig weiblichen Opfer dar. Insbesondere die akute Phase der Trennung ist ein besonders gefährlicher Zeitraum für eine mögliche gewalttätige Eskalationsdynamik. Mit dem Ziel Erkenntnisse darüber zu erlangen, an welchen Stellen polizeiliche Akteure Möglichkeiten haben, bei potentiellen Hochrisikofällen zu intervenieren, wurden auf Basis der gerichtlichen Akten von drei Fällen versuchter und vollendeter Intimizide qualitative Analysen durchgeführt. Dabei wurden insbesondere Risikoindikatoren, Kontakte zu polizeilichen Akteuren und das polizeiliche Handeln untersucht. Die Ergebnisse der Analysen zeigen verschiedene Angriffspunkte für eine verbesserte polizeiliche Intervention, wie eine ganzheitliche Fallbetrachtung, interinstitutionelle Zusammenarbeit sowie täter- und opferorientierte Fallbearbeitung. Es werden Ansatzpunkte und Optionen für polizeiliche Präventionsmaßnahmen vorgestellt.
Chiara Wüller
Chiara Wüller ist Doktorandin an der University of Twente. Zuvor war sie an der Deutschen Hochschule der Polizei im Projekt GaTe (https://www.dhpol.de/departments/department_III/FG_III.1/projekte/gate.php) tätig, welches sich thematisch mit der polizeilichen Gefährdungsanalyse zu Tötungsdelikten in Partnerschaft und Familie befasst. Ihr Masterstudium in Psychologie absolvierte sie mit dem Schwerpunkt Konflikt, Risiko und Sicherheit.
Kontaktdaten:
Deutsche Hochschule der Polizei
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster