Laura Treskow
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.
Moderation: Axel Bentz
Deutscher Präventionstag
Abstract: Wie wichtig Sicherheit sein kann und welche Bedeutung sie im Alltag von geflüchteten Menschen in Deutschland einnimmt, wird in diesem Beitrag näher beleuchtet. Es wird zudem dargestellt, wie weit verbreitet verschiedene Unsicherheiten nach der Ankunft in Deutschland sind; Angst vor sozialer Einsamkeit, gesellschaftlicher Ablehnung oder verschiedene Rassismuserfahrungen wurden in Abhängigkeit der Aufenthaltsdauer untersucht. Die Längsschnittstudie „Zuwanderung nach Niedersachsen“ des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen hat in vier Befragungswellen Aspekte der sozialen und strukturellen (Un-)Sicherheiten aufgegriffen. Die Untersuchungen von 2.335 erstbefragten Personen im Zeitverlauf zeigen, dass insbesondere die Angst vor rassistisch motivierten Übergriffen in Abhängigkeit steigender Aufenthaltsdauer in Deutschland signifikant zunimmt. Die Befürchtungen in Deutschland keine Arbeit finden zu können oder die Angst davor, dass der Kontakt zur Familie abreißen könnte, nehmen im Laufe der Zeit hingegen deutlich ab und bieten damit eine stabilere Struktur und mehr Sicherheit im Alltagsleben.
Laura Treskow
Laura Treskow ist als Sozialwissenschaftlerin im Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen tätig. Sie forscht zu Themenfeldern der Migrationssoziologie/Fluchtforschung, Viktimologie/Opferhilfe, Radikalisierung und Extremismus sowie im Bereich der Gesetzesevaluationen und zu Sanktionen im Sport.