Präventive Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen: Ein Überblick

Abstract:
Städte und Gemeinden sind gemeinsam mit einer Vielzahl von professionellen und ehrenamtlichen Akteuren vollauf damit beschäftigt, die Aufnahme, Unterbringung, Erstversorgung und Integration nach Deutschland geflüchteter Menschen zu gestalten. Problematisch sind die Quantität der Zuwanderung und der hohe Zeitdruck bei der Umsetzung der vielfältigen Aufgaben. Deshalb ist systematisches und geregeltes kooperatives Handeln i.S. eines vernetzten lokalen Hilfesystems erforderlich, das in seinen Kernelementen dem Kommunalen Präventionsmanagement entspricht. Es kann nicht außer Acht gelassen werden, dass Konflikte zwischen Zuwanderern sowie zwischen ihnen und der einheimischen Bevölkerung entstehen bzw. zunehmen werden. Fremdenfeindliche Übergriffe bleiben weiterhin nicht aus. Zudem kann mit einem Anstieg der Alltagskriminalität gerechnet werden. Die Akteure kommunaler Präventionsarbeit sind gefordert, ihren Beitrag beim Integrationsmanagement zu leisten aber auch spezifisch kriminalpräventive Ansätze zu entwickeln.

Grundlage für entsprechende Aktivitäten ist eine systematische Beschreibung der Problemlage (etwa Gefahren, Schutzbedarfe, Kriminalitätsphänomene und -strukturen, Sicherheitsgefühl, Hilfesysteme). DFK und Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement stellen einen Überblick zu kriminologischen Fragestellungen / Erkenntnissen und präventiven Strategien vor.

Vita:
Prof. Dr. Rita Haverkamp, Eberhard Karls Universität Tübingen
Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement, Dissertation über den elektronisch überwachten Hausarrest, Habilitation mit einer Arbeit über den Frauenstrafvollzug, war als wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht (MPI Abteilung Kriminologie) tätig, Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Fachbeiräten und Fachdialogen bei Bundesministerien und Bundesbehörden.
Kontakt: rita.haverkamp@uni-tuebingen.de

Dipl.-Kfm. Wolfgang Kahl, Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK)
Kriminalbeamter beim BKA, seit 2003 dem DFK zur Mitarbeit zugewiesen, Redaktionsleiter der Fachzeitschrift "forum kriminalprävention", weitere Arbeitsbereiche: Entwicklungsförderung und Gewaltprävention (E&G), Europäisches Netzwerk für Kriminalprävention (EUCPN), Kommunales Präventionsmanagement, Prävention von extremistischer Radikalisierung, Präventionsarbeit im Zusammenhang mit nach Deutschland geflüchteten Menschen.
Kontakt: wolfgang.kahl@bmi.bund.de

Detlev Schürmann M.A., Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK)
Kriminalbeamter der Polizei NRW, Kriminologe und Polizeiwissenschaftler, im Auftrag des MIK/NRW seit 2013 beim DFK tätig. Arbeitsschwerpunkte: Städtebauliche Kriminalprävention, Kommunales Präventionsmanagement, Einbruchschutz, Präventionsarbeit im Zusammenhang mit Flucht und Zuwanderung, Bewachungsgewerberecht und Krisenkommunikation.
Kontakt: detlev.schuermann@bmi.bund.de
07. Juni 2016
09:00 - 10:00 Uhr
Einzelvortrag
Raum: Raum 1