Kongressprogramm

Problematischer Alkohol- und Drogenkonsum im Jugendalter: Schutz- und Risikofaktoren
Alkohol- und Drogenkonsum

Abstract:
Der problematische Konsum von Alkohol und illegalen Drogen im Jugendalter stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Der folgende Beitrag untersucht, inwieweit familien-, peergroup- und persönlichkeitsbezogene Faktoren problematischen Substanzgebrauch im Jugendalter begünstigen bzw. verhindern. Ziel ist es dabei auch, geschlechtsspezifische Effekte aufzudecken. Als familiäre Faktoren werden die elterliche Erziehung (Zuwendung, Kontrolle und Gewalteinsatz) sowie das aktuelle Gewaltverhalten innerhalb der Familie (Elterngewalt und Partnergewalt) herangezogen. Die Erziehungsvariablen wurden retrospektiv, d.h. bezogen auf die Kindheit der Befragten erhoben. Personale Faktoren beinhalteten Risikosuche, Depressivität, ADHS und Suizidalität der Befragten. Als Datengrundlage dient eine vom kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) im Jahr 2015 durchgeführte repräsentative Schülerbefragung von Schülern der 9. Klasse in Niedersachsen (N= ca. 12.000). Es wird erwartet, dass sowohl erlebte Elterngewalt in der Kindheit als auch ein aktuell gewalthaltiges Klima im Elternhaus den Konsum von Alkohol und illegalen Drogen begünstigt. Zudem wird angenommen, dass sich Gewalterfahrungen in der Kindheit negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen auswirken, was wiederum mit einem Anstieg an problematischem Substanzgebrauch in Verbindung steht.

Vita:
Laura Beckmann studierte von 2010-2013 Romanistik und Soziologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihren Master der Soziologie absolvierte sie im Jahr 2015 an der Universität Mannheim. Dort setzte sie einen besonderen Schwerpunkt auf quantitative Analysemethoden. Seit März 2016 ist sie als Doktorandin am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) beschäftigt. Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit familialen Ursachen von Gewalt, Kriminalität und deviantem Verhalten im Jugendalter.

Marie Christine Bergmann hat Soziologie in Hannover und Utrecht studiert und arbeitet seit 2012 am KFN als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seit 2017 leitet sie das Projekt „Schülerbefragungen“. Forschungsinteressen sind neben Jugendkriminalität, abweichendes Verhalten von Jugendlichen im Internet.
20. Juni 2017
10:30 - 12:30 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 7+9