Kongressprogramm

Das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit, Lebensqualität und Integration
Integration durch Prävention

Abstract:
Die regelmäßige Erfassung der subjektiven und objektiven Sicherheitslage sowie die wissensbasierte Implementation und wiederholte Evaluation von Präventionsmaßnahmen charakterisieren das Mannheimer Konzept der Kommunalen Kriminalprävention. Die erste Bevölkerungsbefragung zu dieser Thematik fand 2012 statt. Sie wurde Ende 2016 wiederholt. Nach der Erstbefragung kamen zahlreiche Arbeitsmigranten aus osteuropäischen Ländern nach Mannheim, die Stadt wurde Erstaufnahmestandort für Flüchtlinge, die Innenstadt wurde modernisiert und Maßnahmen der Kommunalen Kriminalprävention wurden intensiviert. Die Effekte dieser Veränderungen für die subjektive Sicherheitslage können durch die Erhebungen aufgezeigt werden. Bei der Zweitbefragung wurden die Belange von Migranten und älteren Bürgerinnen und Bürgern besonders berücksichtigt, sodass Unterschiede zwischen Einheimischen und Migranten sowie zwischen Älteren und Jüngeren hinsichtlich der Kriminalitätsfurcht und Wahrnehmung von Incivilities bestimmt werden können. Es soll geprüft werden, ob Kriminalitätsfurcht und Lebensqualität gruppenspezifische Ursachen haben. Die Zweitbefragung bietet somit die Möglichkeit, Präventionskonzepte auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen abzustimmen und dadurch die Wirksamkeit zu optimieren. Dieses Konzept der „individualisierten“ Kriminalprävention soll diskutiert werden.

Vita:
Christian Specht ist seit 2005 als Bürgermeister und seit 2007 als Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim zuständig für Finanzen, Beteiligungscontrolling, Sicherheit und Ordnung sowie IT. Er ist u. a. Mitglied im Aufsichtsrat der MVV Energie AG, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH sowie weiterer kommunaler und regionaler Unternehmen und Zweckverbände. Der Jurist ist auch stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses im Deutschen Städtetag.

Dieter Hermann ist Professor am Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg. Die akademischen Abschlüsse umfassen das Diplom in Mathematik, die Promotion in Soziologie und die Habilitation an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Die Forschungs- und Publikationsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kriminologie und Kultursoziologie. Ein zentraler Arbeitsbereich besteht in der Durchführung von Studien zu Kommunaler Kriminalprävention, sexuellem Missbrauch, Korruption sowie zur Sozialisation von Werten, Normen und Religiosität und zu ihrem Einfluss auf Kriminalität.

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19. Juni 2017
16:30 - 18:30 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 8+10