Kongressprogramm

Ungewollte Verbreitung von Sexting-Abbildungen. Fragen für Intervention und Prävention
Sexting - was nun?

Abstract:
In diesem Vortrag stellen wir erste Ergebnisse aus der bundesweiten, von Aktion Mensch geförderten, Untersuchung "Versorgung von Mädchen und Jungen, deren Missbrauchsabbildungen bzw. Sextingabbildungen digital verbreitet werden und notwendige Lehren für gute Prävention an Schulen" vor. Dazu befragen wir bundesweit psychosoziale Versorger (Beratung, Therapie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendhilfe) und Schulen.

Im Vortrag konzentrieren wir uns besonders auf die Ergebnisse zum Thema der ungewollten Verbreitung von Sexting-Abbildungen. Schon jetzt zeigen die Ergebnisse, dass der digitale Kinder- und Jugendschutz die Fach- und Lehrkräfte vor neue Herausforderungen stellt. Mit Hilfe der Studienergebnisse können konkrete Handlungsleitfäden zum Umgang mit Sexting und der Verbreitung von Missbrauchsabbildungen entwickelt werden.
Die Antworten zeigen, das Thema wird relevant bleiben und unsere Ergebnisse deuten schon jetzt darauf hin, dass auch zukünftig Antworten auf die vielen Fragen des digitalen Kinder- und Jugendschutzes benötigt werden.

In dem Vortrag diskutieren unter anderem: Welche Form der Prävention funktioniert? Wie kann Intervention gelingen? Wie sollten alle Akteure im Feld zusammenarbeiten?

Vita:
Julia von Weiler, Psychologin, Vorstand Innocence in Danger e.V.

Studium der Psychologie an der New York University und der Freien Universität Berlin.

Seit 1991 setzt sie sich für Betroffene sexualisierter Gewalt ein: in Anlauf- und Beratungsstellen genau so wie der stationären Jugendhilfe.

Seit 2003 ist sie die Geschäftsführerin von „Innocence in Danger e.V.“, der deutschen Sektion eines internationalen Netzwerks gegen sexuellen Missbrauch, insbesondere mittels digitaler Medien (www.innocenceindanger.de). Unter anderem ist Julia von Weiler Mitglied und Sprecherin der „Konzeptgruppe Internet“ im Beirat des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs” der Bundesregierung (UBSKM). Sie hat mit „Innocence in Danger e.V.” empirische Untersuchungen vorangetrieben und ist an internationalen Forschungsgruppen beteiligt.

Sie ist Autorin diverser (Fach-)Artikel sowie des Elternratgebers „Im Netz. Kinder vor sexueller Gewalt schützen“ (2014, Herder Verlag).