Abstract:Die Probleme mit verhaltensauffälligen und gewaltbereiten Schülerinnen und Schülern haben auch an berufsbildenden Schulen erheblich zugenommen. In verschiedenen Untersuchungen zu dieser Thematik wird übereinstimmend beklagt, dass
• in Einzelfällen die Brutalität der Übergriffe zunimmt,
• generell eine Verrohung des Umgangstons zu verzeichnen ist,
• immer jüngere SuS an Gewaltaktionen beteiligt sind und
• der Anteil der in Gewalthandlungen verstrickten Mädchen zunimmt.
Jugendgewalt ist somit ein Phänomen, an dem die Schulen als Sozialisationsinstanz dieser Gesellschaft zwar nicht unbeteiligt sind, mit dem sie jedoch konfrontiert werden, ohne darauf wirklich vorbereitet zu sein. Schulen sind nicht als therapeutische Institutionen konzipiert worden, deren Auftrag es wäre, die wachsenden Verhaltensauffälligkeiten ihrer Klientel abzubauen. Wenn sie dies aber dennoch tun sollen - weil sie ja zumindest aktuell mit diesem Problem irgendwie umgehen müssen -, ist die Schaffung von entsprechenden Rahmenbedingungen zwingend notwendig.
Welche Rahmenbedingungen das sind und wie Schule diese im Schulalltag umsetzt, soll in dem Vortrag erläutert und diskutiert werden.
Vita:Günther Hoops.
13 Jahre tätig als Berufsschullehrer an der Berufsbildenden Schule 6 in Hannover. Damals eine Brennpunktschule, an der ausschließlich Jugendliche mit besonderem Förderbedarf unterrichtet wurden.
Seit 1993 im niedersächsischem Kultusministerium und dort verantwortlich für die Themenbereiche: Berufsvorbereitung, Produktionsschule, Schulsozialarbeit an BBS und Inklusion in der beruflichen Bildung
Doris Göcke.
Abteilungsleiterin der Anna-Siemsen-Schule. Eine Berufsbildende Schule in Hannover, die traditionell überwiegend junge Frauen ausbildet.