Tobias Lehmeier
Bundesarbeitsgemeinschaft "Ausstieg zum Einstieg" e.V.
Moderation: Nilden Vardar
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Abstract:Der Vortrag befasst sich mit Qualitätsstandards in der Ausstiegsarbeit im Themenfeld Rechtsextremismus. Diese werden von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V. in verschiedenen Formaten permanent weiterentwickelt und spielen eine zentrale Rolle in der praktischen Arbeit der Mitglieder. Ausstiegsarbeit ist eine hochkomplexe, hochprofessionelle, soziale Arbeit und deshalb braucht es Standards, die von Praktiker*innen entwickelt werden und an denen sich ihre Arbeit gleichzeitig stets messen lassen muss. Insbesondere gilt dies, da sich die Arbeit in einem sensiblen, auch mit Sicherheitsrisiken behafteten, Themengebiet abspielt.
Zudem arbeiten Ausstiegs- /Distanzierungshilfen in einem gesellschaftspolitischen Spannungsfeld. Einerseits haben die Adressat*innen ihrer Arbeit zum Teil Straftaten begangen, Menschen abgewertet und damit Opfer und Betroffene rechter Gewalt hervorgebracht. Andererseits bedroht eine sich wandelnde politische Großwetterlage das Engagement gegen extrem rechte Einstellungen und Personen.
In diesem Spannungsfeld wird sich der Vortrag damit befassen, wie die Standards entwickelt wurden, was Qualitätsstandards in der Ausstiegsarbeit leisten können, wie diese auf aktuelle Erkenntnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zurückgreifen und welche realistischen Ziele sich die Arbeit setzen kann.
Tobias Lehmeier
Tobias Lehmeier, M.A. (Politikwissenschaft), studierte in Erlangen und Jena. Er arbeitete während des Studiums in verschiedenen Projekten der politischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit verschiedenen Ausdrucksformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere des Antisemitismus.
Lehmeier ist seit 2018 Projektkoordinator bei der Bundesarbeitsgemeinschaft "Ausstieg zum Einstieg" e.V., Dachverband zivilgesellschaftlicher Ausstiegs- und Distanzierungshilfen aus Rechtsextremismus.