Welche Kompetenzen hat ein Mensch, der gewaltfrei lebt und handelt? Welche Kompetenzen müssen bei jungen Menschen ausgebildet werden, damit sie ein positives Selbstbild entwickeln, Selbstwirksamkeit erleben, in sozialen Situationen kooperieren und dennoch Grenzen setzen können? Welche Kompetenzen sind notwendig, damit jemand, auch unter Druck und im Stress, in Konflikten gewaltfrei agiert? Mit der Veröffentlichung des Orientierungs- und Handlungsrahmens Schulische Gewaltprävention (kurz OHR) bereichert ein Novum die deutsche Präventionslandschaft. Erstmalig wurden die für die Persönlichkeitsentwicklung und Gewaltprävention notwendigen Kompetenzen im Rahmen eines Lehrplans zusammengetragen und in übersichtlicher Weise dargestellt. Der OHR Gewaltprävention ist, neben anderen 12 Querschnittsthemen, an den neuen Rahmenlehrplan gekoppelt, der seit 2017/2018 an Berliner und Brandenburger Schulen gilt. Zielgruppe für den OHR sind alle an Schule oder anderen Bildungseinrichtungen Beschäftigte. Er definiert Kernkompetenzen und Standards, die benötigt werden, um die Zielkompetenz „Gewaltfrei leben und handeln“ auszubilden. Neben einer kurzen Einführung in den OHR zeigen die Referentinnen und Mitautorinnen des OHR Gewaltprävention wie dieser bei der Unterrichts- und Schulentwicklung im Bereich Gewaltprävention und für das Soziale Lernen genutzt werden kann.