Die Kunst, professionell-pädagogisch und präventiv zu sein

Dr. Carmen Figlestahler
Deutsches Jugendinstitut e. V.
Dr. Frank Greuel
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Katja Schau
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Maren Zschach
Deutsches Jugendinstitut e.V.

Moderation: Isabell Ziegler
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS)

Abstract:
Als professionelles pädagogisches Agieren im Bereich der allgemeinen Kinder- und Jugendhilfe gilt ein fachliches Handeln, das von Lebensweltorientierung geleitet ist und an den Interessen und Bedürfnissen der Adressierten ansetzt. Ziel hierbei ist, Subjekte durch partizipative Bildungsprozesse bei der Entwicklung einer eigenverantwortlichen Lebensführung zu unterstützen. Pädagogische Angebote, die in Hinblick auf präventive Zielstellungen konzipiert sind, stehen vor der Herausforderung, diese Paradigmen trotz präventiver Rahmungen aufrechtzuerhalten. So sind unter präventiven Vorzeichen beispielsweise feste Präventionsziele festgeschrieben. Der Raum für Bildungsprozesse, deren Zielhorizonte weitgehend offen sind und die mit dem Ziel der Mündigkeit verknüpft sind, reduziert sich entsprechend.
In dem Vortrag werden wir 1.) Dimensionen des Spannungsfeldes zwischen Pädagogik und Prävention in der pädagogisch-präventiven Praxis theoretisch-konzeptionell darstellen; 2.) aufbauend auf empirischen Daten aus der wissenschaftlichen Begleitung der Modellprojekte der Radikalisierungsprävention des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ verschiedene Umgangsweisen mit diesen Spannungsfeldern analytisch nachzeichnen; 3.) Thesen zur Anforderung an professionelles Handeln für pädagogische Praxis im Bereich von Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention formulieren.
Dr. Carmen Figlestahler

Dr. Carmen Figlestahler, Soziologin, hat von 2003 bis 2009 Soziologie, Ethnologie und VWL an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) studiert. 2010 bis 2017 promovierte sie an der Universität Kassel zu institutionellen Interventionen und Ausgrenzungsrisiken junger Erwachsener im Übergang in Arbeit, seit 2015 ist sie wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in Halle (Saale).

Dr. Frank Greuel

Dr. Frank Greuel, Dipl. Pädagoge, seit 2009 am Deutschen Jugendinstitut (Halle/ Saale), Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismusprävention, Normativität von pädagogischer Präventionsarbeit und fachliche Debatten um Wirkungsuntersuchungen

letzte Publikationen:
Greuel, Frank (2018): Das (zu) weite Feld der Prävention oder: Wo Prävention beginnen und enden sollte. In: Drachenfels, Magdalena von/Offermann, Philipp/Wunderlich, Carmen (Hrsg.): Radikalisierung und De-Radikalisierung in Deutschland. Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Frankfurt (Main), S. 133-137

Bischoff, Ursula/Greuel, Frank/Heinze, Franziska/König, Frank/Zimmermann, Eva (2019): Ein Modellprojekt ist ein Modellprojekt? Gegenstandskonstruktionen im Bundesmodellprogramm "Vielfalt tut gut". In: Frank, Carola/Jooß-Weinbach, Margarete/Loick Molina, Steffen/Schoyerer, Gabriel (Hrsg.): Der Weg zum Gegenstand in der Kinder- und Jugendhilfeforschung. Methodologische Herausforderungen für qualitative Zugänge. Weinheim/Basel: Beltz Juventa, S. 245-265

Katja Schau

Katja Schau, M.A. Soziologin, seit 2010 am Deutschen Jugendinstitut (Halle/ Saale), Forschungsschwerpunkt Islamismusprävention, pädagogische Herausforderungen im Arbeitsfeld und empirische Wirkungsuntersuchung letzte Publikationen: Schau, Katja/Langner, Joachim/Glaser, Michaela/Figlestahler, Carmen (2018): Demokratiefeindlichen islamistischen Angeboten entgegenarbeiten. Entwicklungen hin zu einer spezifischen pädagogischen Fachpraxis. In: Glaser, Michaela/Frank, Anja/Herding, Maruta (Hrsg.): Gewaltorientierter Islamismus im Jugendalter. Perspektiven aus Jugendforschung und Jugendhilfe. Reihe: Sozialmagazin Sonderband. Band 2. Weinheim Basel: Beltz Juventa, S. 90-99

Maren Zschach

Maren Zschach, 2001 Abschluss als Diplom-Pädagogin an der Marthin-Luther-Universtität Halle-Wittenberg, 2001-2004 Stipendiatin der Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt, 2004-2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Universitäten, seit 2018 wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in Halle (Saale)


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20. Mai 2019
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