Kontrolle Internetpropaganda (KIP)

Stefanie Ballscheidt
Bundeskriminalamt
Brahim Ben Slama
Bundeskriminalamt

Moderation: Julia von Weiler
Innocence in Danger e.V.

Abstract:
Das vom ISF geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Kontrolle Internetpropaganda: Entwicklung kriminalpräventiver Instrumente zur Eindämmung extremistischer Propaganda und Hassbotschaften im Internet“ verfolgt das Ziel, Instrumente der selektiven Extremismusprävention für den Kontext Justizvollzug, d.h. für die Arbeit mit sogenannten Risikogruppen zu entwickeln. Mithilfe eines systematischen Internetmonitoring soll gewährleistet werden, dass aktuelle und für die Lebenswelt der Zielgruppe relevante Themen und Inhalte, erschlossen und für eine Verwertung in der Präventionsarbeit aufbereitet werden.

Projektmodule:
Modul I: Schaffung eines Monitoringsystems zur Erschließung aktueller extremistischer Themen und Inhalte, die für die Zielgruppe von Relevanz sind. (Ein automatisiertes Monitoring von Internetaktivitäten in definierten milieuspezifischen Bereichen des Internets).

Module II und III: Entwicklung von sozialpädagogischen Instrumenten zur Arbeit im Gruppensetting im Kontext einer selektiven, an Risikogruppen gerichteten, Extremismusprävention (zur Verwendung durch sozialpädagogisch, psychologisch geschultes Fachpersonal im JVA-Kontext).

Modul IV: Dissemination der Projektergebnisse anhand einer EU-weit ausgerichteten Disseminationsstrategie (Publikation der Ergebnisse und Präsentation/ Verbreitung der zu entwickelnden Instrumente in entsprechenden Praxiskontexten).
Stefanie Ballscheidt

Stefanie Ballscheidt studierte an der Universität Bremen mit Schwerpunkt Rechts- und Neuropsychologie (B. Sc.). An der SRH Heidelberg erwarb sie den Masterabschluss in Rechtspsychologie und erhielt für ihre Abschlussarbeit „Extremistische Einstellungen messbar machen: Weisen implizite im Gegensatz zu expliziten Messverfahren einen höheren Prognosewert für Radikalisierung auf?“ den Master-Preis. Sie hat als Bezugstherapeutin in einer Reha-Klinik für Suchtkranke mit Doppeldiagnosen gearbeitet, darunter auch mit Straftätern nach § 35 BtMG. Seit 2018 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle „Terrorismus/Extremismus“ im Bundeskriminalamt zum Thema Extremismusprävention.

Brahim Ben Slama

Brahim Ben Slama, Diplom Psychologe mit dem Schwerpunkt „Interkulturelle Psychologie“ und „Terrorismusforschung“. Studium der Psychologie an der Universität Osnabrück mit dem Schwerpunt Arbeits- und Organisationspsychologie. Seit 2005 beim kriminalistischen Institut des Bundeskriminalamtes und dort in der Forschungsstelle „Terrorismus und Extremismus“ in Wiesbaden als Forscher und stellvertretender Referatsleiter tätig. Die Schwerpunkte der aktuellen Forschungsarbeiten sind: islamistisch motivierter Terrorismus, Radikalisierungsforschung, Rolle des Internet bei Radikalisierungsprozesse, Wirkungsweisen extremistischer Propaganda und counter narrative sowie Extremismusprävention.

21. Mai 2019
09:00 - 09:45 Uhr
Vortrag
Raum: Raum V
Raum V