15.01.2012

aktuelle amtliche Statistik über Unfälle, Gewalt und Selbstverletzung bei Kindern und Jugendlichen

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Das Statistische Bundesamt hat am 09.01.2012 die Ergebnisse der amtlichen Statistik zum Verletzungsgeschehen 2009 veröffentlicht. Weitere ausführliche Tabellen nach allen Altersklassen wurden in einem gesonderten Tabellenband "Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung" zusammen gestellt.

Zusammenfassung: "Ab dem Alter von einem Lebensjahr sind Verletzungen die häufigste Todesursache bei
Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2009 starben insgesamt 1 076 Kinder und Jugendliche, darunter 341 Kinder (unter 15 Jahren) und 735 Jugendliche (15 - 19 Jahre). Jeden Tag sind drei Todesfälle wegen einer schweren Verletzung zu beklagen.


Der Anteil der tödlichen Verletzungen an allen Sterbefällen nimmt vom Kleinkind- zum Jugendalter hin stark zu: von 22,5 % bei den ein- bis fünfjährigen Kindern auf 58,8 % bei den Jugendlichen. Die Analyse findet eine Altersdynamik bei Unfällen, Gewalt und Selbstverletzung. Bei Säuglingen besteht ein hohes Risiko für Verletzungen mit Todesfolge
durch schwere Unfälle im häuslichen Umfeld sowie für Verletzungen durch Gewalt. Dagegen haben Jugendliche das höchste Risiko von allen unter 20-Jährigen durch einen Unfall im Straßenverkehr zu sterben. Als zweithäufigste Todesursache folgen dann bereits tödliche Selbstverletzungen durch Suizid.


Auch der hohe Anteil von Verletzungen an den stationären Behandlungen (zwischen 17 % und 20 %) macht deutlich, dass Verletzungen seit Jahren zu den häufigsten Einweisungsanlässen bei Kindern und Jugendlichen zählen. Im Jahr 2009 mussten rund 199 000 Kinder unter 15 Jahren und rund 88 000 Jugendliche (15 - 19 Jahre) wegen
einer Verletzung im Krankenhaus behandelt werden, das heißt jeden Tag 786 Kinder und Jugendliche.


Seit 2005 sind Verletzungen im Kleinkindalter der dritthäufigste und seit dem Jahr 2009 der zweithäufigste Grund für die Aufnahme in ein Krankenhaus. Im Schulalter sind Verletzungen sogar der häufigste Anlass für eine stationäre Behandlung. Von allen Altersgruppen zeigen Säuglinge und kleine Kinder das höchste Risiko für Kopfverletzungen, Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen. Ab einem Alter von einem Lebensjahr haben Jungen ein höheres Risiko als gleichaltrige Mädchen sowohl bei den Verletzungen mit Todesfolge als auch bei Verletzungen, die eine Krankenhausbehandlung erfordern. Das relative Risiko (Jungen/Mädchen) bei diesen Verletzungen nimmt zum Jugendalter hin stark zu, was durch die starke Zunahme der Verkehrsunfälle bei den 15- bis 20-jährigen Jungen bedingt ist.


Unter Berücksichtigung der Nationalität und des Geschlechtes sind die höchsten verletzungsbedingten Sterberaten von allen Altersgruppen bei Säuglingen ausländischer Nationalität festzustellen. Dagegen liegt die Rate der tödlichen Verletzungen durch den Straßenverkehr bei den deutschen Jugendlichen männlichen Geschlechts deutlich
höher als bei den ausländischen Altersgenossen."

Ein Service des deutschen Präventionstages.
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