Lothar Kannenberg
Acht Jahre Volksschule, Amateurboxer, Türsteher im Frankfurter
Bahnhofsmilieu, Drogensucht, schwere Krankheit, Psychiatrie.
Das war das alte Leben von Lothar Kannenberg.
1997, nach einer zehnmonatigen Drogenentziehungstherapie,
folgt mit einem Wohnortwechsel nach Kassel der Neubeginn.
Kannenbergs neuer Lebensinhalt: gefährdeten Jugendlichen
das Schicksal zu ersparen, welches er selbst erfahren musste.
Kannenberg wird Streetworker in Kassel, fand dort eine alte
Fabrikhalle, gründete sein erstes Boxcamp, mittlerweile ein
deutschlandweit anerkanntes Jugendsozialprojekt. 2004 folgt
die Gründung des Vereins Durchboxen im Leben e. V. und der
Jugendhilfeeinrichtung Trainingscamp Lothar Kannenberg.
Das Trainingscamp Lothar Kannenberg ist eine private, gemeinnützige
Jugendhilfeeinrichtung und bietet männlichen
Jugendlichen im Alter von 14–18 Jahren, die auf ihre sozialen
Defizite mit gewalttätigem, delinquentem und süchtigem Verhalten
reagieren, einen klaren und geschützten Rahmen. Kannenbergs
Motto: „Ich nehm’ die Jugendlichen, die am Boden
liegen, und stell’ sie wieder auf die Füße.“ 2005 wird Lothar
Kannenberg von Bundespräsident Horst Köhler mit der Verdienstmedaille
der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet
und als Vorbild gewürdigt.