Violence Prevention Network - Verantwortungspädagogik
Judy Korn
Violence Prevention Network e.V.
Das VPN Kurs-Programm ‚Abschied von Hass und Gewalt‘ für Gewaltstraftäter im Jugendvollzug wird derzeit auch als exemplarisches Modelprojekt des EU-Arbeitsverbundes ‚Towards Preventing Violent Radicalisation‘ (TPVR) geführt (Directorat: Freedom, Security, and Justice) und nimmt an entsprechender Begleitforschung teil. Der VPN-Kurs ist kein kurzfristiges Training, sondern umfasst einen halbjährigen Prozess, der verschiedene, aufeinander abgestimmte Module enthält. Das Programm folgt den Grundprinzipien der biografischen Arbeit, des prozesshaften Zusammenwirkens in verbindlicher Gruppen-Beziehung, des persönlichen Respekts, der intensiven, gruppen-gestützten Auseinandersetzung mit der Gewalttat sowie der politischen Bildung und historisch-gesellschaftlichen Information. Neben der offenen Auseinandersetzung mit den lebensgeschichtlichen Verläufen, den zutage tretenden Verharmlosungs- und Selbstrechtfertigungs-Strategien bez. der Taten und der Dynamik der jeweiligen Peer-Clique wird auch die Opferperspektive erarbeitet. In den Monaten nach der Haftentlassung ist ein entsprechendes Übergangsmanagement, Coaching und der Einbezug von ‚Ankerpersonen‘ angesetzt. Die Teilnahme basiert auf bewusster, in Einzelgesprächen erzielter Einwilligung. Der VPN-Ansatz konnte erhebliche Gewinne an Verantwortungsbereitschaft und Verhaltensänderung erzielen. VPN richtet seine eigene Weiterbildung aus.