Die sichere Stadt
Dr. Antje Flade
Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt
In der sicheren Stadt sind kriminelle Taten und Unsicherheitsgefühle im öffentlichen Raum seltene Ereignisse. Von den Erfahrungen mit den Großsiedlungen der 60er und 70er Jahre in Westdeutschland ausgehend, war die Hypothese, dass die ostdeutschen Großsiedlungen unsichere Stadtteile sind. Drei Großsiedlungen in den neuen Bundesländern wurden im Hinblick auf die objektive und subjektive Sicherheit untersucht. In zwei der drei Siedlungen erwiesen sich die Kriminalitätsraten, am Niveau der Gesamtstadt gemessen, eher als unterdurchschnittlich. Auch eine ausgeprägtere Kriminalitätsfurcht war nicht festzustellen abgesehen davon, dass in allen drei Siedlungen einige Orte als unsicher erlebt werden. Ein zentrales Ergebnis war, dass in zwei Siedlungen 40 bis 50 % der Bevölkerung wegziehen möchten. Der häufige Umzugswunsch wird nicht in erster Linie durch eine mangelnde objektive und subjektive Sicherheit der Siedlungen bedingt. Er deutet jedoch auf eine mögliche negative Entwicklung dieser Siedlungen hin, der es vorzubeugen gilt. Ein 3-teiliges Präventionskonzept zur Verhinderung einer solchen Entwicklung wird vorgestellt.
Datei (Deutsch, PDF) |