Prävention als kommunale Bildungsverantwortung – die „Delmenhorster Präventionsbausteine“
Olaf Meyer-Helfers
Allgemeiner Sozialer Dienst
Prof. Dr. Anke Spies
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Die Stadt Delmenhorst installiert seit 2007 in Kooperation mit freien und schulischen Trägern und im Sinne der kommunalen Bildungsverantwortung ein präventionsorientiertes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Situation von benachteiligten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien, in dem verschiedenen Präventionsfelder aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt und verzahnt sind. Der Aufbau eines familienunterstützenden Netzwerks wurde mit einem schulformübergreifenden Angebot Sozialer Arbeit an Schulen der Primar- und Sekundarstufe I kombiniert und durch gemeinwesenorientierte Arbeit wie Streetwork und Nachbarschaftsbüro flankiert. Fester Bestandteil dieses Netzes sind dabei der ‚Mobile Dienst’ zur Stabilisierung und Förderung emotional-sozial gefährdeter Kinder im Primarbereich, ein ‚Patenschaftsmodell’ zur Förderung von Kindern psychisch erkrankter Eltern sowie eine im Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt verortete ‚Spezialisierung der Fallführung’ bei stationärer Unterbringung von Kindern und Jugendlichen. Der Vortrag erläutert das Modell der „Delmenhorster Präventionsbausteine“ und stellt anhand der Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung durch die Universität Oldenburg dar, dass dieses Modell eine praktikable Möglichkeit ist, den Gedanken der kommunalen Bildungsverantwortung innovativ und entsprechend der örtlichen Gegebenheiten umzusetzen.