Sex-Sklavin und Messer-Monster – Wenn Medien über Gewalt berichten
Claudia Fischer
Freie Journalistin, Medienpädagogin
Der Volksmund sagt: „Medien benutzen möglichst knallige Schlagzeilen und Tränen, um ihre Auflagen oder Einschaltquoten zu erhöhen.“ Das geflügelte Wort dafür ist „Witwen schütteln“, wenn Reporter in den Gefühlen Betroffener wühlen gehen. Aber geht es wirklich nur um die Quoten? Kann es nicht sein, dass auch Reporter hilflos sind vor dem Leid und der Gewalt, über die sie berichten müssen? Wie hält man die journalistisch notwendige Distanz gegenüber diesem Thema, das jeden Menschen eigentlich im Innersten berührt? Wie kann eine andere, den Opfern gegenüber wertschätzende Berichterstattung ohne Vorverurteilung der mutmaßlichen Täter aussehen? Und wie können Medien, Ermittler und Opferschutzbeauftragte zusammen arbeiten, um die Öffentlichkeit sinnvoll zu informieren? Denn nur, weil z.B. über sexuelle oder häusliche Gewalt öffentlich gesprochen wurde, gibt es inzwischen Gesetze dagegen.
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