Das Denkzeit-Training in der JVA. Interventionstechniken in der tertiärpräventiven Arbeit mit Straftätern

Christa D. Schäfer
Denkzeit-Gesellschaft

Das Denkzeit-Training ist ein sozialkognitives Einzeltraining für delinquente und/oder gewaltbereite Jugendliche und junge Erwachsene. Es zielt auf die Förderung von psychosozialen Fähigkeiten ab, die als Schutzfaktoren gegen Delinquenz bekannt sind: die Fähigkeit zur Empathie und zur Perspektivübernahme, zur Analyse sozialer Konflikte, zur Abschätzung von Handlungsfolgen, zur Affektkontrolle u.a. Die Trainingsteilnehmer lernen, in emotional belastenden sozialen Situationen einen kurzen Augenblick inne zu halten, um adäquate Handlungsstrategien zu generieren. Das Einzeltraining ist manualisiert und umfasst 40 Sitzungen, es beruht auf psychodynamischen Grundannahmen.

Seit einigen Jahren wird das Denkzeit-Training auch im Jugendstrafvollzug mit großem Erfolg als tertiärpräventive Maßnahme angewandt.

Alle Programme für die Arbeit mit delinquenten jungen Menschen haben ein Transferproblem zu lösen: Wird der Jugendliche Einsichten und erlernte Inhalte aus dem Training in seinem Alltag, womöglich sogar in seiner Peergroup anwenden? Oder wird er sich zwei Welten erschaffen: die Welt seines Trainings einerseits und die Welt seiner Subkultur andererseits?

In diesem Artikel über das Denkzeit-Training wird aufgezeigt, wie im Denkzeit-Training gearbeitet und wie dem Transferproblem begegnet wird.
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