Krisenkommunikation – Zur Tätereinschätzung in Bedrohungs- und Geisellagen
Dr. Sandra Hahn
Die Bewältigung von Bedrohungs- und Geisellagen stellt für alle der involvierten Polizeibeamten eine Krise dar. Eine professionelle Lagebewältigung wird durch komplexe Faktoren situativ beeinflusst, die unmittelbar und zielorientiert auf das Wesentliche reduziert werden müssen. Eine rasche und möglichst gültige Einschätzung des oder der Täter/Typik ist somit zwingend erforderlich, um eine erste Entscheidungsgrundlage für weitere Handlungen zu erzeugen.
Ein solcher Sachverhalt ist insbesondere für die Arbeit der Polizeibeamten der Verhandlungsgruppe charakteristisch. Deren Beitrag zur Lagelösung hängt nicht nur von der erforderlichen Komplexitätsreduktion ab, sondern wird von der personellen Typik des Täters, die gleichsam die Logik des Tathergangs widerspiegelt, bestimmt. Die Konkretisierung des Tätertyps ist folglich ein entscheidender Faktor für die polizeiliche Einschätzung der Lage, die zur Entscheidung des weiteren Vorgehens beiträgt.
Auf der Grundlage solcher Erkenntnisse wird ersichtlich, dass das notwendige Methodenwissen in Verbindung mit polizeipraktischem Handlungswissen in einem wechselseitigen Ergänzungsverhältnis steht. Dies kann in der Logik der Fallrekonstruktion zusammengeführt werden. Dies dient unter zeitökonomischen Gesichtspunkten nicht nur der projektierten professionellen Lagelösung sondern auch dem Schutz des Lebens der Geiseln und der oder des Täters.
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Dr. Sandra Hahn M.A.
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