Entwicklungsmöglichkeiten einer phänomenübergreifend ausgerichteten Prävention politisch motivierter Gewaltkriminalität
Florian Gruber
Bundeskriminalamt
Aufgrund von Forschungserkenntnissen, die zeigen, dass die Ideologie bei der Begehung politisch motivierter Gewaltstraftaten häufig nur eine sekundäre Rolle spielt und Täter verschiedener extremistischer Lager Gemeinsamkeiten nicht nur hinsichtlich soziodemographischer Merkmale aufweisen, hat das Bundeskriminalamt das Projekt „Entwicklungsmöglichkeiten einer phänomenübergreifend ausgerichteten Prävention politisch motivierter Gewaltkriminalität“ (PüG) ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es zu prüfen, ob aufgedeckte Gemeinsamkeiten der Phänomene den Schluss zulassen, dass übergreifende Präventionsansätze möglich und sinnvoll erscheinen. Ziel des Projektes ist es nicht, neue Forschungsergebnisse zu generieren oder phänomenspezifische Ansätze der Extremismusprävention grundsätzlich in Frage zu stellen. Vielmehr geht es darum zu untersuchen, ob darüber hinaus auch phänomenübergreifende, nicht eine Ideologie fokussierende Ansätze, möglich sind, die unspezifisch an den verschiedenen Risikofaktoren ansetzen. Darüber hinaus soll mit dem Projekt ein Beitrag dazu geleistet werden, allgemein eine auf differenzierten, phänomenologischen Kenntnissen beruhende, ursachenorientierte Kriminalprävention zu betreiben, um fehlinvestierte Kosten und Mühen ebenso zu vermeiden wie nicht intendierte negative Effekte.
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