Kölner Memorandum zur Evidenzbasierung in der Suchtprävention - Eine experten- und expertinnenbasierte Handlungsempfehlung für Praxis und Forschung der Suchthilfe und deren Fortführung
Prof. Dr. Tanja Hoff
Katholische Hochschule NRW, Abteilung Köln
Prof. Dr. Michael Klein
Katholische Hochschule NRW
Dr. Ulrike Kuhn
Katholische Hochschule NRW
In verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung besteht zunehmend die Forderung nach einem evidenzbasierten Vorgehen. So besteht diese Forderung auch für den Bereich der Suchtprävention (SP), indem konkrete Maßnahmen […] „sich unter Aspekten der Wirksamkeit (Effektivität) und des Kosten-Nutzens (Effizienz) zu legitimieren“ haben (Lang, 2008). Trotz einer weitgehenden Einigkeit bzgl. der Notwendigkeit der Evidenzbasierung in der SP, besteht dennoch die Frage, inwiefern das medizinische Evidenzmodell auf die SP übertragbar ist und für eine Weiterentwicklung der Effektivität von SP ausreicht (Schlömer, 2011). Um diesen Praxis-Wissenschaftsdiskurs voranzutreiben fand im Rahmen einer Projektförderung am Deutschen Institut für Sucht- und Präventionsforschung (Katholische Hochschule NRW) durch das Bundesministerium für Gesundheit, eine fünftägige Klausurwoche statt (vom 17.-21.02.2014), bei der Experten verschiedener Disziplinen (u.a. Medizin, Psychologie und Soziologie) fachübergreifend die Möglichkeiten und Grenzen der evidenzbasierten SP in Deutschland diskutierten. Ziel dieses Beitrages ist es, die erarbeiteten Ergebnisse und das daraus entstandene Memorandum vorzustellen und zu erläutern. Das Memorandum enthält u.a. ausgehend von der jetzigen Ist-Situation der Suchtpräventionspraxis und -forschung, Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der evidenzbasierten SP.