Medienerziehung ist aktive Prävention
Günter Steppich
Hessisches Kultusministerium
Sexting, Cybermobbing und -grooming, jugendgefährdende Inhalte, nachlassende Schulleistungen durch übermäßigen Bildschirmkonsum, Onlinebetrug, -erpressung und Schadsoftware sind Themen, die Heranwachsenden heute vermittelt werden müssen, um Schaden von ihnen fernzuhalten. Da die große Mehrheit der Eltern mit dieser Aufgabe überfordert ist und die Problematik zunehmend in die Schulen hineinwirkt, nehmen sich immer mehr Schulen dieser Themen an und das Hessische Kultusministerium hat im Schuljahr 2013/14 eine 3tägige Fortbildung zum/zur Jugendmedienschutzberater/in ins Leben gerufen, an der 75 Lehrkräfte erfolgreich teilnahmen. Die Erfahrungen daraus sowie aus Schulen, die seit Jahren an diesem Thema arbeiten, zeigen, dass diese Präventionsarbeit erfolgreich ist, wenn SchülerInnen schon mit Beginn der 5. Klasse entsprechende Kenntnisse vermittelt werden und parallel Informationsveranstaltungen für deren Eltern durchgeführt werden. Auch die Projekte "Medienscouts Rheingau" (Wiesbaden/Rheingau-Taunus, Hessischer Präventionspreis 2014) und "Digitale Helden" (Frankfurt, Klicksafepreis 2014), bei denen ältere Schüler zu Onlineexperten ausgebildet werden, die ihr Wissen an jüngere Mitschüler weitergeben und bei Problemen Hilfestellung leisten, haben sich in der Praxis bewährt. Der Vortrag stellt das Themenspektrum sowie die oben genannten Konzepte und deren Rahmenbedingungen dar.