Subjektive (Un)Sicherheit
Daniela Krüger
Freie Universität Berlin
Kristina Seidelsohn
Freie Universität Berlin
Die Sicherheitsproduktion ist ein professionalisiertes Feld. Im Bereich des Risikomanagements und Katastrophenschutzes sind Behörden und Organisationen mit der Schaffung von Sicherheit beauftragt. Zwar wächst das Bewusstsein über ein Vorgehen, das an den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung „vorbeiplant“, doch es klafft weiterhin eine Lücke zwischen den subjektiven (Un)Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung und den „objektiven“ Kriterien, nach denen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben arbeiten. Dennoch lassen Entwicklungen erkennen, dass das Interesse an den subjektiven Deutungen von Gefahren und Vulnerabilität sowie die Beteiligung der städtischen Bevölkerung an Sicherheitsdiskursen wachsen. Der Ruf nach mehr Beteiligung der Bevölkerung über städtische Projekte sowie die regelmäßige Erhebung von (Un)Sicherheitsgefühlen in deutschen Städten dienen hier als Hinweise. Wie diese Gefühle beeinflusst werden durch die Wohnsituation und welchen Zugang wir durch die Aufnahme der subjektiven Bewertungsschemata für die risikopräventive Arbeit sehen, soll zentral für den Beitrag sein. Demnach wollen wir zu einem differenzierten Segregationsverständnis gelangen und mithilfe empirischer Beispiele die subjektiven (Un)Sicherheitsgefühle Vulnerabler und weniger Vulnerabler in ihrem Wohnraum verorten sowie Fragen von Verteilungsgerechtigkeit adressieren.