Wozu Ethik?
Gisela Mayer
Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden - Stiftung gegen Gewalt an Schulen
"Ziel des Studiums der Ethik ist nicht Wissen, sondern Handeln" schreibt Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik und beschreibt damit auch den Sinn des Ethikunterrichts in der Schule. Es geht nicht darum, ein Repertoire an Kenntnissen über ethische Systeme zu vermitteln, es geht vielmehr um die Vermittlung von Orientierungswissen. Die Frage "Why to be moral?" kann nicht durch eine theoretische Argumentation begründet werden, sondern vielmehr im Verweis darauf, was es heißt, moralisch zu sein.
Es wäre auch ein Missverständnis anzunehmen, der Sinn von Ethik sei Konfliktfreiheit oder die Ermöglichung friedlichen Zusammenlebens. Die Gewaltbereitschaft vieler junger Menschen könnte vielmehr die Konsequenz einer Pädagogik sein, die Gewaltfreiheit und Toleranz zu höchsten Werten erklärt hat. Interessanterweise sind diese Werte nur dann zu vermitteln, wenn sie als sekundäre verstanden werden. Eine Gesellschaft freier Bürger setzt die Achtung vor den Überzeugungen anderer voraus, davor steht jedoch die Achtung vor dem eigenen Selbst. Selbstachtung ist die Haltung eines Menschen, der, weil er sich frei weiß, zu vielem bereit, aber nicht für alles zu haben und nicht zu allem fähig ist.
Es wäre auch ein Missverständnis anzunehmen, der Sinn von Ethik sei Konfliktfreiheit oder die Ermöglichung friedlichen Zusammenlebens. Die Gewaltbereitschaft vieler junger Menschen könnte vielmehr die Konsequenz einer Pädagogik sein, die Gewaltfreiheit und Toleranz zu höchsten Werten erklärt hat. Interessanterweise sind diese Werte nur dann zu vermitteln, wenn sie als sekundäre verstanden werden. Eine Gesellschaft freier Bürger setzt die Achtung vor den Überzeugungen anderer voraus, davor steht jedoch die Achtung vor dem eigenen Selbst. Selbstachtung ist die Haltung eines Menschen, der, weil er sich frei weiß, zu vielem bereit, aber nicht für alles zu haben und nicht zu allem fähig ist.
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