Prävention durch Partizipation. Kinderrechte in der Präventionsarbeit
Franziska Breitfeld
Deutsche Kinderhilfe e.V.
Es heißt, Deutschland sei eines der fortschrittlichsten Länder im Kinderschutz. Doch obwohl viel Geld in den Kinder- und Jugendschutz investiert wird, weist die Polizeiliche Kriminalstatistik in jedem Jahr eine große Vielzahl von Fällen getöteter und misshandelter Kinder auf. Auch die Zahl der Inobhutnahmen steigt stetig an. Fachkräfte der Justiz und der Kinder- und Jugendhilfe kämpfen mit einer Vielzahl von strukturellen Defiziten, welche einer bedarfsgerechten Begleitung von (betroffenen) Kindern im Weg stehen. Dazu gehört auch ein in weiten Teilen paternalistisches Rechtssystem, welches Kinder entgegen der UN-Kinderrechtskonvention nicht (vollständig) als Subjekte anerkennt. Die biologische Abhängigkeit der Kinder von Erwachsenen wird irrtümlich als Mangel an Gleichwertigkeit verstanden. Dies schwächt die soziale Stellung von Kindern in der Gesellschaft und potenziert das Machtgefälle zwischen Kindern und Erwachsenen. Die Referentin zeigt auf, dass Kinder nicht nur als "Opfer" oder schwach beschrieben, sondern auch ihre Stärken und Fähigkeiten erkannt und sie aktiv als Partner an allen sie betreffenden Vorgängen und Entscheidungen beteiligt werden müssen. Durch die Förderung der Emanzipation von jungen Menschen werden diese gestärkt und vor Grenzüberschreitungen und Gewalt geschützt, denn selbstbewussten Kindern gelingt es eher,Grenzen zu setzen und Unterstützung zu suchen