Häusliche Gewalt aus Sicht aller Familienmitglieder
Carsten Amme
Stadt Hannover, Fachbereich Jugend u. Familie
Häusliche Gewalt ist Partnerschaftsgewalt und findet zwischen Eltern bzw. zwischen Erwachsenen in einer Familie statt. Sie betrifft in ihren Auswirkungen die gesamte Familie. Neben der Mutter, in den meisten Fällen ist sie die Geschädigte, und dem Vater, der zumeist der Verursacher Häuslicher Gewalt ist, sind es insbesondere die Kinder, die unter dieser gewaltvollen Familiensituation leiden. Das Miterleben von Häuslicher Gewalt stellt eine erhebliche Belastung für Jungen und Mädchen dar und hat gravierende Folgen für ihre psychische und physische Entwicklung sowie Auswirkungen auf die Einstellung zu Gewalt, zu eigenem gewaltduldenden und gewalttätigen Verhalten. In der Folge davon wird Gewalt häufig als Konfliktlösungsmuster von Generation zu Generation weitergegeben; denn das Risiko, Opfer einer Gewalterfahrung zu werden oder selbst Gewalt auszuüben,ist wesentlich höher, wenn in der Herkunftsfamilie bereits Gewalt erlebt wurde. Seit 1997 gibt es das HAnnoversche InterventionsProgramm (HAIP) gegen MännerGewalt in der Familie. In diesem Netzwerk arbeiten Akteurinnen und Akteure aus (HAIP)Beratungsstellen, KSD, Polizei und Staatsanwaltschaft eng zusammen, um die Interventionsverläufe bei Fällen Häuslicher Gewalt zu verbessern. Im Vortrag wird das Zusammenwirken aller Beteiligten sowie die dauerhafte erfolgreiche Zusammenarbeit dargestellt.