Kriminalitätsfurcht und Nachbarschaftsvertrauen in „armen“ und „reichen“ Städten
Jan Starcke
TU Dresden
Sicherheit und Unsicherheit sind innerhalb von Städten nicht gleich verteilt (Hot-Spots, Angsträume etc.). Eine zentrale Fragestellung im Verbundprojekt „VERSS“ ist daher, inwieweit das Vertrauen zwischen Stadtviertelbewohnern (im Projektkontext konzeptualisiert durch den Collective-Efficacy-Ansatz) einen Einflussfaktor darstellt, welcher der Ausbildung von Kriminalitätsfurcht entgegenwirken kann. Während sich bisherige Studien dieser Frage ausschließlich unter Bezugnahme auf jeweils eine Stadt gewidmet haben, ermöglicht die methodische Konzeption des VERSS-Projektes eine komparative Analyse der Städte Wuppertal und Stuttgart, die sich in ihren wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Voraussetzungen stark voneinander unterscheiden. Im Vortrag werden Ergebnisse aus einer 2015 in beiden Untersuchungsstädten durchgeführten schriftlichen Bewohnerbefragung (N = 2.939) vorgestellt, die Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen Kriminalitätsfurcht und Nachbarschaftsvertrauen in unterschiedlichen städtischen Kontexten geben. Der Vortrag soll Erkenntnisse zur Generalisierbarkeit des Collective-Efficacy-Ansatzes erbringen, die auch für Akteure der kommunalen Kriminalprävention handlungsrelevant sein können.