TOA in Deutschland: Einblicke in die Praxis der Mediation in Strafsachen
Christoph Willms
TOA- Servicebüro
Straftaten sind nicht nur eine Verletzung des Rechts und der staatlichen Ordnung, sondern sie sind häufig auch eine Verletzung von Menschen und Beziehungen. Der Strafprozess eignet sich kaum, um solche Konflikte auf zwischenmenschlicher Ebene zu bearbeiten oder gar den Bedürfnissen der verletzten Personen gerecht zu werden. Repressive und ausgrenzende Sanktionen führen aufseiten der Tatverantwortlichen zu weiterem Leid und erschweren ihre anschließende (Re-)Integration in die Gesellschaft. In der Mediation in Strafsachen wird dagegen ein geschützter Rahmen geschaffen, in dem die Straftat Ausgangspunkt für einen wirklichen Dialog zwischen den Konfliktbeteiligten ist. Die zentrale Frage ist hierbei nicht die Zuteilung von Schuld, sondern eine Erörterung dessen, was vonseiten des oder der Tatverantwortlichen getan werden kann, um das Geschehene wiedergutzumachen und die Bedürfnisse der betroffenen Person(en) zu befriedigen. Der Mediationsausgang kann als sogenannter "Täter-Opfer-Ausgleich" zu einer Strafmilderung oder einem Absehen von Strafe führen. Der Vortrag nimmt u. a. folgende Fragestellungen in den Fokus: Was sind die vorrangigen Ziele der Mediation in Strafsachen? Wie läuft der Vermittlungsprozess in der Praxis ab? Welche ergänzenden Erkenntnisse liefert die bundesweite TOA-Statistik dazu? Und zuletzt: Wo gibt es noch Entwicklungspotenzial im Täter-Opfer-Ausgleich?
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