Sieben Regeln für ein respektvolles Zusammenleben im Stadtteil Sahlkamp/Hannover
Hajo Arnds
Landeshauptstadt Hannover
Im Sommer 2010 während des Internationalen Tages im Stadtteil Sahlkamp werden von Kindern und Jugendlichen Steine auf eine jüdische Tanzgruppe geworfen. Eine umfangreiche Diskussion beginnt unter dem Titel ›Respekt und Würde im Sahlkamp‹. Es wird auch die Frage gestellt: Nach welchen Regeln wollen wir im Stadtteil zusammenleben? Der langfristig angelegte Stadtteilprozess verfolgt verschiedene Arbeitsansätze, wie Befragungen, Fortbildungen, Schulprojekte und einen Stadtteil-workshop mit allen Akteuren. Kinder, Jugendliche und Erwachsene beschäftigen sich über mehrere Wochen mit Regeln des Zusammenlebens. 78 Jugendliche stimmen im Sommer 2012 über ihr Regelwerk und dessen Durchsetzung und Vermittlung im Stadtteil im Rahmen eines Schülerparlaments im Rathaus ab. Die „Sahlkamp-Charta“ entsteht. Sie besteht aus 7 einfachen Regeln, die von der Würde jedes Einzelnen ausgehen und dem Respekt, der jedem entgegengebracht werden sollte. Sie verdeutlichen, dass man es ernst meint mit einer demokratischen Gesellschaft, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und stärkt. Die Regeln werden grafisch und mit verschiedenen Materialien umgesetzt und publiziert. Bei regelmäßigen Treffen der Stadtteilaktiven wird über die Inhalte der Charta diskutiert und die Möglichkeiten ihrer Verbreitung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt.
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