Präventionsarbeit mit älteren Strafgefangenen – lohnt sich das noch?
Dr. Frank Wilde
Humanistischer Verband Deutschlands, LV Berlin-Brandenburg e.V.
Der demografische Wandel berührt auch die Kriminalpolitik. Im Strafvollzug steigt seit Jahrzehnten die Anzahl der älteren Inhaftierten. Die Justizverwaltungen reagieren darauf mit unterschiedlichen Angeboten. Dabei geht es in erster Hinsicht um die Frage einer altersgerechten Unterbringung und gesundheitlichen Versorgung. Fragen der Prävention bzw. der Rückfallproblematik spielen häufig keine Rolle, da entweder von einer verminderten Rückfallgefahr ausgegangen wird oder aber ein Altersbild vorherrscht, das von einer starren Persönlichkeit mit wenig Veränderungspotential geprägt ist. Aus der gerontologischen Forschung wissen wir jedoch mittlerweile, dass ältere Menschen keineswegs beratungsresistent sind und bspw. Psychotherapie sehr wirksam sein kann. Auf der anderen Seite ist gerade bei alterstypischen Erkrankungen wie der Demenz auf die soziale Umwelt einzuwirken, wie die Nachbarschaft, die Polizei oder den Einzelhandel (Stichwort Demenzfreundliche Kommune).
Der Vortrag will diese Thematik anhand einzelner Praxisbeispiele veranschaulichen. Der Autor arbeitet in dem von der Berliner Justiz geförderten Projekt „Drehscheibe Alter – Beratung zu altersspezifischen Fragen im Strafvollzug und bei der Entlassung“ des Humanistischen Verbandes in Berlin. Das Projekt bietet Beratungen sowohl mit Lang- als auch Kurzstrafern an und begleitet diese zum Teil auch nach der Entlassung.
Der Vortrag will diese Thematik anhand einzelner Praxisbeispiele veranschaulichen. Der Autor arbeitet in dem von der Berliner Justiz geförderten Projekt „Drehscheibe Alter – Beratung zu altersspezifischen Fragen im Strafvollzug und bei der Entlassung“ des Humanistischen Verbandes in Berlin. Das Projekt bietet Beratungen sowohl mit Lang- als auch Kurzstrafern an und begleitet diese zum Teil auch nach der Entlassung.