Evaluationsansätze in der Islamismusprävention
Dr. Andreas Armborst
Nationales Zentrum für Kriminalprävention
Die Prävention Islamistischer Radikalisierung ist in Deutschland zu einem neuen Berufsfeld avanciert. Ebenso vielfältig wie die Ansätze sind die Orte von Prävention: In Schulen, Sozialen Netzwerken, Justizvollzugsanstalten, Vereinen, Moscheen und im Wohnquartier arbeiten Menschen daran Anzeichen Islamistischer Radikalisierung frühzeitig zu erkennen und diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Besondere Beachtung finden sogenannte ‚Gefährder‘ und einschlägig vorbestrafte Täter. Über die tatsächlichen Effekte der Islamismusprävention ist bisher wenig bekannt. Das liegt zu einem daran, dass es sich um ein junges Tätigkeitsfeld handelt und zum anderen an evaluationsmethodischen Herausforderungen. Der Vortrag erläutert einleitend die besonderen Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Evaluationsansätze. Darauf aufbauend wird ein neues Evaluationsinstrument vorgestellt, das anhand konkreter Indikatoren mögliche Effekte der Islamismusprävention empirisch erfasst. Im Fokus steht dabei nicht nur die klassische Frage danach „was wirkt“ sondern auch das Erkenntnissinteresse an Wirkungsmechanismen und Präventionskontext.