Narrative Gesprächsgruppen – an Schulen im ländlichen Raum

Tina Heise
Cultures Interactive e.V.
Dr. Harald Weilnböck
Cultures Interactive e.V.

Rechtspopulismus, Menschenfeindlichkeit und Ressentiments bei Schüler*innen lassen sich im Unterricht nicht einfach weglehren. Konfrontation und Aufklärung verpuffen zumeist. Dies ist anders, wenn durch Bezug auf persönliche Erlebnisse die affektive Ebene angesprochen wird. Vertrauensvolles Erzählen und Zuhören im geschützten Rahmen machen es möglich, dass alltagsweltliche und prägende Erfahrungen zur Sprache kommen – und hitzige Diskussionen unterbleiben können. Im narrativen Austausch findet Persönlichkeitsentwicklung statt. Es wird die Neugier auf bisher Unbekanntes und der Wunsch nach demokratischer Gemeinsamkeit geweckt.
Das Modellprojekt erprobt narrative Gesprächsgruppen im ländlichen und kleinstädtischen Raum. Diese bestehen aus den Hälften einer Schulklasse, die von zwei schulexternen Gruppen-Leiter*innen während der Unterrichtszeit themenoffen moderiert werden. Begleitet werden sie von einem Time-out für klärende Einzelgespräche. Die „turbulente Klassenfahrt“, Mädchen-Jungen, die „schwierigen Lehrer*innen“, die „dauernde Unfreundlichkeit“ in der Stadt, „wie Chris von Nazis verprügelt wurde“, die „Probleme mit den Geflüchteten“, „Ist das ‘ne Selbsthilfe-Gruppe hier? Ich bin doch kein Opfer!?“, usw. Was immer die Schüler*innen als Gruppe bewegt, wird im narrativen Modus vertieft. Die gesellschaftliche und politische Dimension stellt sich von ganz allein her.
Auszug aus dem Buch
(Deutsch, PDF)
Präsentation
(Deutsch, PDF)

Zitation

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Rechtspopulismus Menschenfeindlichkeit