Radikalisierungsprävention beschreiben: eine Typologie

Daniel Grunow
Deutsches Jugendinstitut
Joachim Langner
Deutsches Jugendinstitut
Marco Schott
Deutsches Jugendinstitut

In der Evaluation von Modellprojekten der Radikalisierungsprävention im Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ zeigt sich eine hohe Heterogenität der Projekte. Das macht es herausfordernd, die Praxis treffsicher analytisch zu beschreiben und von dieser ausgehend Entwicklungstendenzen zu erfassen.
Ausgehend vom Konzept des „Wirkmechanismus“ in der Realist Evaluation haben wir aus Interviews mit Projektmitarbeitenden, sowie direkten Beobachtungen der Praxis, rekonstruiert, über welches Mittel pädagogische Praxis ihre Ziele zu erreichen versucht. Der Wirkmechanismus beschreibt hierbei die stark analytisch verdichtete Perspektive der Projektmitarbeitenden auf den Kern ihres pädagogischen Handelns.
Von dieser Rekonstruktion ausgehend haben wir eine Typologie der pädagogischen Projektpraxis im Feld der Radikalisierungsprävention mit jungen Menschen entwickelt. Dabei sind vier unterschiedliche Wirkmechanismen sichtbar geworden: aufklärend wissensvermittelnd, reflektierend wissensvermittelnd, selbstreflektierend und sozialintegrativ.
Entlang dieser Typen lässt sich die pädagogische Praxis analytisch beschreiben und so neue Erkenntnisgewinne generieren. Diese Typologie möchten wir vorstellen und näher erläutern, da sie Praktiker/innen darin unterstützt, ihre pädagogische Präventionsarbeit zu reflektieren, zu fokussieren, und Kontexte und Settings ihrer Angebote besser mitzudenken.
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