Systemische Beratung für Kinder und deren inhaftierte Eltern

Dr. Vera Dittmar
Forschungsstelle Deradikalisierung (FORA) / IFAK e.V.
Anja Herrmann
Forschungsstelle Deradikalisierung (FORA)

In der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit im Kontext ‚Islamismus‘ beobachten wir eine neue Zielgruppe, nämlich die Kinder von Rückkehrer*innen aus dem „sogenannten Islamischen Staat“. Sie haben nicht nur während ihrer Zeit im Kriegsgebiet sehr verstörende Grenzerfahrungen gemacht, sondern sind auch aktuell häufig mit der Herausforderung konfrontiert, dass ihre Mütter Haftstrafen antreten müssen. Daher stellt sich folgende Frage: Wie können die Kinder inhaftierter Eltern, mit besonderen Fokus auf die Kinder von IS-Rückkehrer*innen, begleitet und gefördert werden?
Eine mögliche Antwort auf diese Frage bietet ein systemischer Ansatz der Beratung und Therapie. In diesen Vortrag wird der Fokus auf die Begleitung der Kinder gelegt, indem deren Entwicklungschancen bspw. durch systemische Spiel- und Maltherapie gefördert werden. Ein weiterer Fokus dieses Ansatzes sind die Eltern (IS-Rückkehrer*innen) sowie die erweiterte Verwandtschaft, da sie deren essentielle soziale Netzwerke darstellen. Weitere Themen sind Traumata, Bindungsstörungen, Schutz vor Ideologien und besondere Herausforderungen unter Corona-Bedingungen. Dies werden wir an einem (von der Realität inspirierten) Praxisfall vorstellen, wofür die praktischen Erfahrungen der Berater*innen und Therapeut*innen des Beratungsnetzwerks Grenzgänger (NRW) sozialwissenschaftlich ausgewertet wurden.
Auszug aus dem Buch
(Deutsch, PDF)

Zitation

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