Sind Präventionsangebote für Geschwisterkinder wirksam?

Prof. Dr. Melanie Jagla-Franke
Hochschule Neubrandenburg

Kinder und Jugendliche von Geschwistern mit chronischer Erkrankung müssen neben alltäglichen Anforderungen und Entwicklungsaufgaben auch situationsspezifische Belastungen bewältigen. Das Projekt „Starke Geschwister!“ hat zum Ziel, die Präventionsangebote „Supporting Siblings“ und GeschwisterTREFF „Jetzt bin ich mal dran!“ zu implementieren und zu evaluieren.

Ressourcen, Stressverarbeitung, Lebensqualität sowie Stärken und Schwächen konnten bei N=59 Geschwistern (10.7 Jahre ±2.2, 55% weiblich) erfasst werden. 27 Geschwister nahmen an einer Intervention teil; hier liegen neben der Baseline-Messung (T0) auch Daten bis 14 Tage (T1) sowie 12 Wochen nach Interventionsende (T2) vor; weiterhin liegen Fremdeinschätzungen von einem Elternteil vor.

Die Geschwister beschrieben im Selbstbericht unauffällige Ergebnisse für Lebensqualität, Ressourcen, Stärken & Schwächen, emotionsregulierende, positive, negative und problemlösende Bewältigung. Die Veränderungsmessung zeigte im Selbstbericht keine signifikanten Mittelwertdifferenzen zwischen T0 und T1, zwischen T0 und T2 verbesserten sich Ressourcen, negative Bewältigung, Stärken & Schwächen signifikant; Eltern beschrieben Veränderungen zwischen T0 und T1.

„Starke Geschwister!“ zeigt, dass Primärprävention zur Erhaltung und Stabilisierung der psychischen Gesundheit der Geschwisterkinder eingesetzt werden kann und erfolgversprechend ist.

Zitation

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