Die Rolle der Polizei in der Bearbeitung kommunaler Konflikte
Annette Flos
Polizei Niedersachsen, Sozialwissenschaftlicher Dienst
Dr. Ulrike Gatzemeier
K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V.
Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland sind die Orte, in denen sich gesellsch. Herausforderungen und Spannungen als erstes zeigen. Die Erfahrung der Kommunalen Konfliktberatung (KKB) zeigt, dass kommunale Konfliktlagen – bspw. in sozialen Brennpunkten, bei radikalisiertem Protestgeschehen, beim Bau von Unterkünften für Geflüchtete uvm. – vor Ort meist aus einer Gemengelage entstehen, die viele Ebenen und Bereiche umfasst: Ungleichheit und mangelnde Teilhabe, Marginalisierung bestimmter Gruppen, Mangel an Ressourcen, historische Erfahrungen und ungeklärte Zuständigkeiten können ebenso wie mangelndes Vertrauen in staatliche Institutionen dazu beitragen, dass Konflikte eskalieren. Das Eingreifen der Polizei bei (eskalierten) Konflikten rückt ihr Handeln in den Fokus: Als Garant von Sicherheit und Ordnung ist sie gefragt zu deeskalieren, verlorenes Vertrauen, Sicherheit und Sicherheitsgefühl wieder herzustellen. Andere kommunale Akteure halten sich mitunter zurück. Die Erwartungen kommunaler Verantwortlicher an die Polizei sind oft hoch, mögliche Wirkung polizeilichen Handelns aber nicht immer klar. Im Workshop wollen wir gemeinsam mit Praktiker*innen der KKB und mit Polizist*innen diskutieren, welche Handlungsspielräume Polizei in kommunalen Konflikten hat, welchen Beitrag sie leistet, wo Grenzen liegen und was es für eine nachhaltige Bearbeitung und Prävention braucht.