Polizeiliche Wahrnehmung von Antisemitismus in „Krisenzeiten“
Jana-Andrea Frommer
Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
Dr. Sarah Jadwiga Jahn
Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW und Universität Bielefeld (ZPI)
Bei der Prävention und Repression von Antisemitismus kommt der Polizei eine zentrale Aufgabe zu. Aktuelle Statistiken des Bundeskriminalamts zeigen, dass die Anzahl der angezeigten Delikte aus dem Bereich der antisemitisch motivierten Hasskriminalität 2021 im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 29 Prozent wesentlich anstieg. Wesentlich für einen professionellen polizeilichen Umgang mit Antisemitismus ist, dass dieser im Sinne der IHRA-Definition von PolizeibeamtInnen verstanden und in seinen ideologischen Ausprägungen erkannt wird. Erste Ergebnisse einer von uns durchgeführten qualitativen Interviewstudie mit 39 Personen unterschiedlicher Funktionsbereiche der Landespolizei NRW deuten jedoch auf eine verengte Wahrnehmung von Antisemitismus hin. Um dem zunehmend hör- und sichtbaren Antisemitismus in seinen aktuellen komplexen Erscheinungsformen professionell begegnen zu können, benötigt es neben fundierten Wissensgrundlagen, vor allem auch Handlungskompetenzen. Hier setzt das BMBF-Verbundprojekt EMPATHIA³ an. Das Poster präsentiert die Kernergebnisse der Interviewstudie.
Polizeiliche Wahrnehmung von Antisemitismus (Deutsch, PDF) |