Nicht allein gegen die Mafia
M.A: Sandro Mattioli
mafianeindanke e.V.
Das Aufdecken und die Verfolgung von Organisierter Kriminalität mafiöser Prägung wird in Deutschland weithin als alleinige Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden gesehen. Dieser Ansatz ist unzureichend, wie die Erfolge des Berliner Vereins mafianeindanke zeigen: mit unermüdlicher Aufklärungsarbeit, Kleinen Anfragen, Advocacy und auch ungewöhnlichen Aktionen wie etwa der Initiierung einer Tatort-Folge zum Thema ist es dem Verein gelungen, das Thema verschiedenartig auf die Agenda zu setzen. Dass zunehmend mehr über Mafia und Italienische Organisierte Kriminalität gesprochen wird, ist auch ein Verdienst der Organisation. Relevante Gesetzesänderungen sind ebenfalls Frucht dieser Arbeit. Der Verein füllt damit eine Leerstelle: gerade komplex organisierte Kriminalität wie etwa im Falle der Mitglieder der 'ndrangheta in Deutschland wird durch die gängigen Instrumente wie etwa die Polizeiliche Kriminalstatistik nicht ausreichend erfasst. Es bedarf einer aktiven Zivilgesellschaft, um ein Phänomen sichtbar zu machen, das bisher unzureichend gelabeled und adressiert wird. mafianeindanke e.V. leistet diese Aufgabe, im Übrigen weitgehend in ehrenamtlicher Arbeit und ohne institutionelle Förderung.