Digitale Gewalt: IT-Sicherheit gegen Tech Abuse
Dr. Katharina Witterhold
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Digitale Gewalt wird in der öffentlichen Wahrnehmung häufig mit Hate Speech gleichgesetzt. Doch auch im Kontext von Partnerschaftsgewalt spielt der Missbrauch digitaler Produkte und Anwendungen zunehmend eine Rolle. Besonders greifbar wird dies am Beispiel des Cyberstalking, bei dem Täter auf physische Tracker zurückgreifen, um den Standort ihres Ziels nachzuverfolgen. Softwarebasierte Tools wie z.B. Spyware ermöglichen es sogar, u.a. Textnachrichten mitzulesen und Suchverläufe im Browser nachzuvollziehen. Der Angreifer ist hier kein Unbekannter mit wirtschaftlichen Interessen, sondern eine vertraute Person, die vereinfachten Zugang zu den Geräten und Daten der Betroffenen hat. Dies ermöglicht es u.a., o.g. Spyware auf den Smartphones der Zielperson zu installieren. Auch können Passwörter aufgrund der guten Kenntnis der Betroffenen mitunter leicht erraten werden. Besteht erst einmal Zugang zu dem E-Mail-Konto des Opfers, können darüber weitere Accounts übernommen, gesperrt oder überwacht werden. Maßnahmen zur Steigerung der IT-Sicherheit für potentielle Betroffene gewinnen mit dem Fortschreiten der Digitalisierung erheblich an Bedeutung. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick auf die steigende Anzahl von Smart Home Geräten. Der Vortrag gibt einen Überblick über Formen digitaler Gewalt im sozialen Nahbereich, vor denen man sich mit Maßnahmen für IT-Sicherheit schützen kann.
Mit IT-Sicherheit gegen digitale Gewalt (Deutsch, PDF) |