Extrem rechte Meme: Topoi, Stilmittel, Strategien

Dr. Kai Denker
TU Darmstadt
Dr. Vincent Knopp
Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS)

Auf Social-Media-Plattformen und in Messenger-Apps zählen junge Rechtsextreme zu den Gewinner:innen der Kämpfe um Reichweite und Aufmerksamkeit. Als Teil eines modernisierten Rechtsextremismus strebt die sogenannte Neue Rechte nach kultureller Hegemonie: der Herrschaft über Deutungen und Definitionen. Meme, also multimodale Text-Bild-Arrangements, die ihre Inhalte kreativ und meist humorvoll präsentieren, spielen dabei eine große Rolle. Rechtsextreme nutzen Meme als metapolitisches Mittel, um ihre Narrative – oft subtil – zu verbreiten. Häufig handelt es sich hierbei um Katastrophen-, Krisen- und Verfallsszenarien, die das Sicherheitsempfinden der Bürger:innen schwächen (sollen): So wird etwa die Verschwörungserzählung vom „Großen Austausch“ immer wieder variiert, um Furcht vor Migrant:innen zu schüren und das Narrativ des „Volkstods“ zu aktualisieren. So sollen – so die Strategie – ausgrenzende Policies plausibilisiert und umgesetzt werden. Der Vortrag diskutiert die strategischen Überlegungen der extremen Rechten und untersucht anhand beispielhafter Meme die grafischen Elemente, rhetorischen Stilmittel, charakteristischen Topoi sowie kommunikativen Mechanismen, derer sich die extreme Rechte bedient. Ziel ist, in der Primärprävention Aktive für die gezielten Strategien der extremen Rechten in der Online-Kommunikation zu sensibilisieren und zu deren Entlarvung beizutragen.

verwandte Schlüsselbegriffe

Rechtsextremismus