Psychosoziale Perspektive der Flutkatastrophe 2021

Francesca Müller
Bergische Universität Wuppertal
Dr. Bo Tackenberg
Bergische Universität Wuppertal

Die Fähigkeit der Bevölkerung, sich in Krisen- und Katastrophensituationen selbst zu helfen, wird von demografischen Veränderungen, sozialen Gefährdungsfaktoren, der Verstädterung und der Rolle der Bürger in der Katastrophenhilfe beeinflusst. Die Zunahme von multiplen Krisensituationen, veränderte Erwartungen der Öffentlichkeit an die von Katastrophenschutzorganisationen geleistete Hilfe sowie ein zunehmendes Verständnis für die psychosozialen Folgen traumatisierender Belastungssituationen verdeutlichen die Relevanz der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) als einen wesentlichen Bestandteil des Krisenmanagements. Der Vortrag beleuchtet die psychosozialen Aspekte der Flutkatastrophe 2021 in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, um aus der Nachbereitung wahrgenommener und geleisteter Hilfe Optimierungspotentiale für die Prävention abzuleiten. Im Rahmen des Forschungsprojekts #sosmap konnten auf der Grundlage einer offenen Webumfrage (n=1.412) und durch Interviews und Workshops Erfahrungen mit geleisteter und in Anspruch genommener PSNV evaluiert und psychosoziale Belastungsfaktoren identifiziert werden. Neben deskriptiven Ergebnissen zur Belastung und Beanspruchung während und nach der Katastrophensituation werden Ergebnisse aus Gruppenvergleichen und Korrelationsanalysen zur Bekanntheit und Inanspruchnahme psychosozialer Unterstützungsmaßnahmen vorgestellt.

Zitation

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